• 11.10.2005 09:59

Vom Reisestress in Japan

Red Bull Racing blickt auf das Japan-Rennen und die beschwerlichen Reisewege zurück - vom Fahrrad bis zur Magnetschwebebahn

(Motorsport-Total.com) - Per Bahn, per Schiff, per Flugzeug - unmittelbar nach Ende des Grand Prix von Japan wurden alle möglichen Transportmittel genutzt, um aus Suzuka abzureisen. Das lag daran, dass dieses Städtchen verkehrstechnisch nicht gerade bestens angebunden ist. Das gilt speziell mit Blick auf die Anbindung an die Flughäfen.

Titel-Bild zur News: Suzuka

In Japan ist das Reisen von A nach B meist ein kleines Abenteuer

Einige der Jungs aus dem Ensemble des Formel-1-Zirkus reisten mit dem "Shinkansen" - oder auch "Bullet Train" genannt - nach Tokio. Andere schlugen sich mit diversen Zugverbindungen durch, um die Airports von Osaka oder Nagoya zu erreichen. Parallel organisierte das Formel-1-eigene Reisebüro buchstäblich dutzende Busse, um Mitglieder Teams zu ihren unterschiedlich Abreise-Punkten zu transportieren.#w1#

Das Reisen in Japan geht auf die Knochen, denn die Bahnhöfe im Land der aufgehenden Sonne sind nicht gut bestückt, was Aufzüge oder Laufbänder betrifft. Da die Gepäckstücke prall mit der schmutzigen Wäsche gefüllt sind, die sich im Verlauf von zwei Wochen sammelt, spielen sich alljährlich die gleichen Szenen ab.

Da wird geschoben, gedrängelt und geschupst - und das Ganze wird vom unüberhörbaren Keuchen der Team-Mitglieder untermalt, mit deren Fitness es bei weitem nicht so gut bestellt zu sein scheint, wie mit der der Fahrer, für die sie unterwegs sind.

Gemessen an Normalbürgen leben diese Fahrer allerdings natürlich auch in einer völlig anderen Welt: Für die ging es nur darum, in den nächsten Hubschrauber oder Privat-Jet zu hüpfen und nach Tokio zu fliegen, um dort vor der Weiterreise nach Shanghai Party zu machen.

Ordentlich rund geht es nach dem Rennen auch immer in der berühmten Cabin Lodge des 'Suzuka Circuit Hotels'. Das ist der Grund, weshalb an Bord der Airport-Busse auch in diesem Jahr gewaltig geschnarcht wurde. Schlaf steht in der Nacht auf Montag in Suzuka nämlich nicht auf dem Dienstplan.

Für eine Gruppe Formel-1-Fotografen wurde es noch richtig gefährlich. Tapfer waren sie von ihrem Hotel zur Party geradelt (!), doch später kam es auf der Rücktour in den frühen Morgenstunden im "Hauptfeld" im Bereich eines ganz besonders steilen Gefälles zu einer Massenkollision. Aber wie Fotografen halt so sind: Sie fühlen nicht das Geringste!

Der zuvor erwähnte "Shinkansen" ist wegen seiner Pünktlichkeit und - vor allem - wegen seines Tempos bekannt. Aber mit dem Zug, der die Passagiere vom Airport Shanghai an den Rand der City katapultiert, sind noch nicht einmal die Formel-1-Boys während der Rennen unterwegs kann er nicht mithalten: Der Magnet-Schwebezug, der sich so dramatisch in die Kurven legt, schafft den kompletten Weg in nur sieben Minuten. Dabei erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h! So schnell sind noch nicht einmal die Formel-1-Boys während der Rennen unterwegs!