Virgin wieder mit Minimalprogramm
Das Wetter und die Ersatzteil-Lage machen Virgin zu schaffen: Lucas di Grassi konnte am Freitag lediglich acht Runden in Jerez zurücklegen
(Motorsport-Total.com) - Noch ist das Virgin-Team nicht endgültig in der Formel 1 angekommen: Auch am dritten Testtag im spanischen Jerez konnte der britische Rennstall nicht planmäßig ins Testgeschehen eingreifen. Weil der Frontflügel des VR-01 am Freitag überraschend kaputtging und kein Ersatz da war, musste Virgin die Teamzentrale in Großbritannien bemühen. Diese lieferte die neuen Teile - aber mit Verspätung.

© xpb.cc
Lucas di Grassi bei einem seiner wenigen Auftritte am Freitag im spanischen Jerez
So musste Stammfahrer Lucas di Grassi am Freitagmorgen viele Stunden in der Boxengasse zubringen, ehe er mit seinem Rennwagen auf die Strecke gehen konnte. Als es endlich soweit war, hatten sich die Wetterbedingungen einmal mehr zum Schlechten verändert, sodass di Grassi in Jerez unterm Strich nicht über acht Runden und eine Rundenzeit von 1:37.107 Minuten hinauskam.#w1#
Damit belegte der Virgin-Fahrer abgeschlagen den letzten Rang im Tagesklassement und gab sich nach dem vorletzten Probetag dieser Testwoche entsprechend schmallippig: "Das Wetter hilft uns nicht gerade, denn auch für Samstag ist Regen vorhergesagt", so der Brasilianer. "Wir hoffen dennoch darauf, dass dann alles nach Plan läuft und dass wir noch einige Kilometer zurücklegen können."
Auch Technikchef Nick Wirth wünscht sich eine Trendwende: "Wieder einmal haben wir die Möglichkeit verpasst, am Morgen einige Runden im Trockenen abzuspulen - und das, obwohl wir wirklich rund um die Uhr gearbeitet haben, um das Problem vom Freitag wieder in Ordnung zu bringen", gibt der Technische Direktor des neuen Virgin-Rennstalls am Freitag zu Protokoll.
"Am Nachmittag war es so nass, dass wir und die anderen Teams erneut viel Streckenzeit einbüßten. Just dann, als wir endlich fahrbereit waren", so Wirth. "Besonders ärgerlich war das für die Leute von Wirth Research, die innerhalb von 24 Stunden neue Teile herstellten, überprüften und sie hierher brachten. Aber wie heißt es so schön: Je härter man ranklotzt, umso mehr Glück bekommt man."
Sein Team habe mit dem LMP1-Acura aber schon Ähnliches durchgemacht, meint Wirth und fügt an: "Bei den zahllosen Arbeitsstunden, die wir im Augenblick investieren, hoffen wir natürlich darauf, schon bald einen Umschwung zum Besseren zu erleben", hält Wirth abschließend fest. "Die Fahrer bleiben positiv gestimmt und die gesammelten Daten entsprechen bislang unseren Erwartungen."

