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Virgin: Glock mit der Leistung zufrieden

Obwohl Timo Glock auf dem Hockenheimring nur als 18. ins Ziel kam ist er zufrieden - Die Rundenzeiten zeigen die Verbesserungen deutlich

(Motorsport-Total.com) - Für Timo Glock wurde das Heimspiel auf dem Hockenheimring zu einem unbelohnten Kampf. Nach den Getriebestrafen musste der Deutsche vom letzten Platz aus ins Rennen gehen. Es entwickelte sich ein langer Kampf mit dem HRT von Bruno Senna. Schließlich kam Glock als 18. mit drei Runden Rückstand ins Ziel. Virgin-Kollege Lucas di Grassi beschädigte sich die Radaufhängung und musste aufgeben.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock kämpfte sich bei seinem Heimrennen tapfer ins Ziel

Der Brasilianer zeigte aber einen tollen Start. "Lucas hat mich in einem tollen Manöver überholt", sagt Glock. "Mein Start war gut und ich konnte gleich beide HRT überholen. In Kurve zwei habe ich aber alles wieder verloren und war Letzter. Ich habe einen Schlag von hinten gespürt und musste eine weite Linie wählen."#w1#

"Daher musste ich wieder den Kampf gegen HRT aufnehmen. Sakon Yamamoto konnte ich überholen, aber ich blieb hinter Senna stecken, der eine starke Höchstgeschwindigkeit hatte", beschreibt der 28-Jährige. "Nach meinem Boxenstopp war mein Speed in Ordnung, aber es wurden überall blaue Flaggen geschwenkt, die mich zu sehr bestraften. Mit dem weichen Reifen konnte ich bei freier Strecke aber gute Zeiten fahren. Generell bin ich zufrieden. Ich hoffe wir können künftig den Ablauf während des Wochenendes flüssiger gestalten, damit unser Leben einfacher wird."

Zu Beginn zeigte di Grassi im Dreikampf der neuen Rennställe auf. "Ich konnte mit einem guten Start gleich vier Plätze gewinnen und fuhr dann hinter Heikki Kovalainen. Das Auto lief gut und ich war zuversichtlich, dass wir Lotus schlagen könnten. Nach dem Boxenstopp habe ich richtig angegriffen. Leider habe ich eine Bodenwelle auf einem Randstein erwischt, die meine Aufhängung beschädigt hat. Daraufhin habe ich das Auto verloren und mich gedreht."

"Mit dieser Beschädigung wäre es unmöglich gewesen, das Rennen weiterzufahren. Was ein großer Tag hätte werden können, endete für mich also vorzeitig. Trotzdem haben wir die Stärken des Autos gezeigt", ist der Brasilianer selbstbewusst. "Ich freue mich daher schon sehr auf Ungarn."


Fotos: Virgin, Großer Preis von Deutschland


Für Technikdirektor Nick Wirth waren die Fortschritte erkennbar. "Es war ein ermutigender Tag für das Team. Wir haben uns für eine konservative Strategie entschlossen und beide Autos auf der harten Mischung ins Rennen geschickt. Die Leistung der weichen Reifen erlaubte es Heikki, einen kleinen Vorsprung herauszuholen. Als die Hölle mit den blauen Flaggen startete, wurde der Abstand leider immer größer."

"Als Heikki schließlich seinen Boxenstopp absolvierte, kam er hinter uns wieder zurück. Es war schön zu sehen, dass wir unseren Abstand behalten oder vergrößern konnten, obwohl der Lotus frischere Reifen hatte", schildert der Brite. "Lucas hatte bis zu seinem Fahrfehler ein starkes Rennen. Leider wurde über den Randsteinen die hintere Aufhängung beschädigt."

"Timo hingegen konnte zwischen all den blauen Flaggen eine Lücke finden und fuhr einige schnelle Runden. Wir sind im Ziel der beste Neueinsteiger. Heute konnten wir auch unsere Leistung zeigen. Timos schnellster Umlauf war nur 2,3 Sekunden langsamer, als die Bestzeit. Wir waren nur um 1,4 Sekunden langsamer als der schnellste Williams. Das ist beeindruckend", stellt Wirth fest. "Ungarn sollte unserer aerodynamischen Charakteristik besser passen."

Nach einem starken Auftakt am Freitag hatte Virgin am Samstag mit dem Getriebe zu kämpfen. "Das Wochenende verlief wie eine Hochschaubahn", zieht Teamchef John Booth Bilanz. "Es ist frustrierend wenn es dann im Rennen nicht läuft. Ich denke aber, dass die Mannschaft mit großen Hoffnungen nach Ungarn fährt."