• 17.04.2010 11:48

  • von Marco Helgert

Virgin: Bester Neuling

Timo Glock war selbst überrascht, vor beiden Lotus-Boliden zu stehen, und auch Lucas di Grassi wäre dieser Sprung im Qualifying fast gelungen

(Motorsport-Total.com) - Den ersten Wettbewerb unter den neuen Teams der Formel 1 entschied in Schanghai Virgin für sich. Timo Glock war von den drei neuen Rennställen der schnellste Fahrer, wenn auch nur knapp vor dem Lotus-Duo Jarno Trulli und Heikki Kovalainen. Lucas di Grassi steht hinter den grün-gelben Autos auf Startplatz 22.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock war froh, dass die Probleme vom Freitag gelöst wurden

"Das war ein gutes Qualifying, ich bin zufrieden, auch wenn ich nur einen guten Versuch hatte", so Glock. "Beim ersten Versuch auf neuen Reifen fuhr Rubens Barrichello vor mir eine langsame Runde. Das war schade, denn mit einem guten ersten Versuch hätten wir uns noch mehr verbessern können. Aber ich bin mit der Runde dennoch zufrieden. Es ist wichtig für uns, wieder vor Lotus zu liegen."#w1#

Dabei kam der kleine Erfolg etwas überraschend. "Am Freitag sah es schwierig für uns aus, aber das zeigt auch, zu was das Team in der Lage ist", fuhr er fort. "Die Ingenieure konnten das Auto über Nacht sehr viel besser machen. Auch die Mechaniker machten ihre Sache toll. Bisher war das Wochenende sorgenfrei, wir werden sehen, was sich morgen für Möglichkeiten ergeben."

Umso überraschender ist der Ausgang des Qualifyings auch, weil die neuen Teile, die für China geplant waren, gar nicht in Schanghai eintrafen. "Die Änderungen befinden sich noch in Europa unter der Aschewolke, die sind leider nie eingetroffen. Deswegen wundert es mich, dass wir vor Lotus stehen. Ich hab uns das ganze Wochenende leicht hintendran gesehen."


Fotos: Virgin, Großer Preis von China, Samstag


Die Stimmung bei di Grassi war weniger gehoben. "Das war kein großartiges Qualifying", erklärte er. "Das Auto verhielt sich wie erwartet und war gut. Auch von der Zuverlässigkeit her war es gut. Ich war in den ersten beiden Sektoren schnell, habe dann aber einen Fehler gemacht, der mich drei oder vier Zehntel kostete. Damit verlor ich zwei oder drei Startplätze. Wichtig wird es sein, das Rennen wieder als bestes der neuen Teams zu beenden."

"Unsere verbessere Zuverlässigkeit erlaubt es den beiden Fahrern, im letzten Training und im Qualifying interessante Setuparbeiten durchzuführen", so der Technische Direktor Nick Wirth. "Wir haben uns entschlossen, im ersten Qualifyingabschnitt nur zwei Versuche zu machen. Timo wurde im ersten Versuch aufgehalten, im zweiten schlug er sich gut mit einer schönen Leistung."

"Lucas war heute auch stark, aber leider verlor er im letzten Sektor Zeit, sonst wäre die Runde für einen Schanghai-Neuling beeindruckend gewesen", fuhr er fort. "Unsere heutige Leistung ist noch zufriedenstellender, weil wir das geplante neue Aerodynamikpaket gar nicht haben. Das ist auf der anderen Seite der Vulkanaschewolke aus Island."