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Villeneuve: "Diese Autos würden mir gefallen"
Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve im exklusiven Interview über Comeback-Gerüchte, Politik-Spielchen und Brawn-Erfolg
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix in Monaco ist jener Ort und Zeitpunkt, wo sich alljährlich viele alte Bekannte mal wieder in der Boxengasse zeigen. Aktuell ist Jacques Villeneuve an der Cote d'Azur zu Gast. Der kanadische Ex-Formel-1-Weltmeister würde jüngst mit einem Cockpit beim USF1-Team für 2010 in Verbindung gebracht. Über dieses Gerücht und über die aktuellen Entwicklungen im Grand-Prix-Zirkus sprach Villeneuve im exklusiven interview mit 'Motorsport-Total.com'.

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Jacques Villeneuve hat ein neues Leben: Familie, NASCAR und Musik
Frage: "Jacques, du wirkst sehr zufrieden, bist sonnengebräunt und entspannt. Woher kommt die gesunde Gesichtsfarbe?"
Jacques Villeneuve: "Wahrscheinlich fahre ich zu wenige Autorennen, denn sonst wäre das wohl anders (lacht). Ich habe viel Zeit mit der Familie, wir haben zwei Kinder und nebenbei laufen ein paar Geschäfte. Natürlich arbeite ich auch daran, bald wieder Rennen fahren zu können."#w1#
Frage: "Es gab Gerüchte um eine mögliche Rückkehr in die Formel 1. Was ist da dran?"
Villeneuve: "Naja, ich habe mich nicht aktiv um ein Comeback bemüht. Wenn ich mir die heutigen Autos ansehe und die Meisterschaft so verfolge, dann könnte man wohl viel Spaß haben. Aber ich habe mich aktiv eigentlich vielmehr darum gekümmert, vielleicht bald wieder NASCAR fahren zu können."
"Die aktuellen Formel-1-Fahrzeuge mit Slicks zu sehen und die Aussichten, dass ab dem kommenden Jahr nicht mehr getankt werden darf, das sind alles Dinge, die ich seit langer Zeit gefordert hatte. Wenn ich das sehe, dann denke ich, dass es eine tolle Sache sein könnte. Das ist aber auch schon alles."
¿pbvin|512|1568||0pb¿Frage: "Du bist aber nicht gerade als Freund politischer Spielchen bekannt. Davon gibt es in der Formel 1 allerdings zurzeit reichlich. Wie denkst du darüber?"
Villeneuve: "Es ist für das Image des Sports sicherlich nicht gut. Das wird die Fans und die Sponsoren bestimmt nicht erfreuen. Und wenn die nicht mehr da wären, dann gäbe es keinen Rennsport mehr. Das alles ist aus meiner Sicht überhaupt nicht gut."
Frage: "Zurzeit ist nicht einmal klar, ob es vielleicht im kommenden Jahr zwei Serien geben wird, oder ob die Formel 1 in dieser Form weiterhin existieren wird. Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?"
Villeneuve: "Nein, nicht wirklich. Aber es ist einfach so, dass ich mir eine sich bietende Möglichkeit sicherlich nicht ausschlagen würde. Die Autos sehen gut aus und es würde sicherlich Spaß machen. Zurzeit herrscht abseits der politischen Spielchen ja etwas Langeweile."
"Niemand macht mehr so richtig den Mund auf. Ich könnte da bestimmt viel Unterhaltung finden. Ich habe auch mit Jock (Clear, ehemaliger Renningenieur; Anm. d. Red.) gesprochen und er sagte mir, dass mir diese Autos ganz bestimmt gut liegen würden. Wenn sich also eine Möglichkeit ergäbe, würde ich höchstwahrscheinlich Ja sagen, denn ich liebe es, ,mit solch tollen Rennautos zu fahren."
Frage: "Das heutige Brawn-Team ist eigentlich aus deinen Wurzeln entstanden, weil du an der Gründung von BAR beteiligt warst. Wie siehst du deren Erfolg?"
Villeneuve: "Es macht mich natürlich glücklich, weil ich dieses Team mit aufgebaut habe. Ich bin in gewisser Weise stolz. Es zeigt einfach, dass das kein schlechtes Projekt war auf lange Sicht. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch einen etwas bitteren Aspekt. Andere Leute ernten eben jetzt die Früchte meiner Saat. Aber so ist das Leben."

