Viele Probleme für Minardi in Mugello
Technik- und Getriebeprobleme am Morgen, eine Kollision zwischen Albers und Nissany - nur Friesacher spulte sein Programm ab
(Motorsport-Total.com) - Die Minardi-Piloten Patrick Friesacher und Christijan Albers freuten sich auf die Testfahrten in Mugello, immerhin muss der neue Minardi PS05, der in Imola seine Premierenvorstellung gab, weiterentwickelt werden. Gerade das Getriebe gab in Imola Anlass zur Sorge, und die Fahrer bemängelten den mangelnden Abtrieb des neuen Autos. Doch am ersten Testtag in Mugello konnte nicht sehr viel gearbeitet werden.

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Patrick Friesacher war als einziger Minardi-Pilot halbwegs zufrieden
Das Team brachte beide neuen PS05-Modelle für die Stammfahrer mit, für den Testfahrer Chanoch Nissany stand ein PS04B-Modell bereit. Viele technische Probleme hinderten alle Fahrer daran, in den Stunden am Vormittag ein geordnetes Testprogramm aufzunehmen. Als es dann soweit war, gab es ein Missverständnis zwischen Albers und Nissany.#w1#
Der Niederländer wollte den Israeli in der letzten Kurve überholen, der aber warf die Tür zu. Beide Fahrer kollidierten und ihre Autos mussten zu Reparaturen an die Box geschleppt werden. Große Beschädigungen waren nicht zu beklagen, ein Rückschlag bei der ohnehin nur knappen Testzeit des kleinsten Formel-1-Teams war es aber allemal. Immerhin konnte Friesacher, den zunächst wieder Getriebeprobleme plagten, mit 38 Runden ein halbwegs geordnetes Testprogramm abspulen.
Friesacher konnte einige Dinge ausprobieren
"Es war schade, dass wir am Morgen wegen eines Getriebeproblems Zeit verloren, aber am Nachmittag lief es gut", so der Kärntner, der auf die Bestzeit von Takuma Sato, denn BAR-Honda und Ferrari testeten ebenfalls in Mugello, 4,976 Sekunden verlor. "Wir haben verschiedene Dinge probiert und einen Fortschritt erreicht. Mugello ist nicht leicht zu erlernen, aber insgesamt bin ich mit der Arbeit des heutigen Tages zufrieden und freue mich auf morgen. Dann möchten wir weiter an der Weiterentwicklung des neuen Autos arbeiten.
Albers' Testtag dagegen war nach der Kollision beendet, entsprechend zerknirscht war auch seine Stimmung. "Es gibt nicht viel zu sagen", erklärte er. "Wir hatten am Morgen einige kurze Stints. Ich hoffe, dass es morgen ein besserer Tag wird." Mit einer besten Rundenzeit von 1:27.417 Minuten verlor der Niederländer 6,653 Sekunden auf die Spitze. Allerdings standen ihm auch nur 18 Runden zur Verfügung.
Nissany komplettierte 26 Runden, über seine Rundenzeit von 1:39.519 Minuten sollte man jedoch den Mantel des Schweigens hüllen. "Es war meine erste Erfahrung hier in Mugello, und den Erwartungen einer körperlich anstrengenden Piste wurde sie gerecht. Am Morgen sind wir etwas gefahren. Wir hoffen, dass wir die verlorene Zeit morgen wieder gutmachen können."
Minardi-Team enttäuscht über die Kollision
"Es ist schwierig zu verbergen, dass wir von der Kollision zwischen unseren beiden Fahrern enttäuscht sind, denn das warf unser Testprogramm zurück", erklärte Massimo Rivola, der Sportliche Leiter des Teams. "Positiv zu vermerken ist aber, dass Patrick recht ordentlich fahren konnte. Von daher konnten wir Fortschritte bei unserer Zuverlässigkeit erzielen. Hinzu kommt, dass Bridgestone uns einige Reifenmischungen zur Überprüfung mitgebracht hat."
Um Gerüchten über einen möglichen Bruch des Testabkommens der neun Teams ohne Ferrari zuvorzukommen, erklärte der Italiener noch eine Eigenart des Minardi-Tests in Mugello. Das Testabkommen sieht vor, dass nicht mehr als zwei Autos eingesetzt werden dürfen. "Ich möchte klarstellen, dass Minardi das Testabkommen respektiert", erklärte er. "Auch wenn wir drei Chassis in Mugello haben, so haben wir immer nur zwei Fahrern erlaubt, gleichzeitig auf der Strecke zu sein."

