• 09.11.2009 12:12

  • von Stefan Ziegler

Viele Namen auf der Lotus-Liste

Routinier Jacques Villeneuve und Neuling Kamui Kobayashi könnten 2010 bei Lotus unterkommen - Fairuz Fauzy mit besten Chancen auf ein Testcockpit

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rückzug des japanischen Toyota-Teams hat sich die Lage auf dem Fahrermarkt wieder etwas zugespitzt - noch haben viele Piloten keinen Vertrag für die neue Rennsaison. Das Lotus-Team erfährt im Zuge dieser Entwicklung ein großes Interesse durch erfahrene Formel-1-Protagonisten, könnte 2010 allerdings auch auf einen malaysischen Neueinsteiger setzen: Fairuz Fauzy.

Titel-Bild zur News: Fairuz Fauzy

Fairuz Fauzy könnte 2010 bei Lotus landen - zumindest als Test- und Ersatzfahrer

Der 27-jährige Nachwuchsrennfahrer soll bei Lotus zum Spitzenpiloten aufgebaut und nach und nach an seine Formel-1-Aufgaben herangeführt werden, wie Technikchef Mike Gascoyne gegenüber 'The Star' erläutert: "Fairuz wird ein Teil des Teams sein - vielleicht als Ersatzpilot oder Testfahrer. Er hat das nötige Talent, doch wir wollen ihn aufgrund seiner geringen Erfahrung nicht einfach nur verheizen."#w1#

Stattdessen schmiedet man bei Lotus große Pläne für den Vizechampion der Renault-World-Series 2009: "Man muss sich nur einmal das Beispiel Alonso anschauen", sagt Gasgoyne und erklärt: "Er wurde bei Renault als Testfahrer unter Vertrag genommen, hat aber erst nach drei Jahren ein Cockpit bekommen. Später holte er viele Pokale. Genau das haben wir Fairuz vor", so der britische Techniker.

Villeneuve mit Chancen bei Lotus?

"Wir wollen ihm genug Erfahrung verschaffen, denn das Fahren in der Formel 1 bewegt sich auf einem ganz anderen Niveau, als das, was er gewohnt ist", gibt Gascoyne zu Protokoll und fügt an: "Wenn man einen jungen Fahrer fragt, ob er bereit sei für die Formel 1, dann lautet die Antwort immer 'ja'. Letztendlich kommt es aber auf die Erfahrung an." Davon hätte Jacques Villeneuve reichlich.

Gerade diese Eigenschaft könnte dem kanadischen Rennfahrer zu einem Comeback verhelfen, denn Technikchef Gascoyne macht keinen Hehl daraus, 2010 zumindest einen arrivierten Piloten in sein Team holen zu wollen - die große Chance für Villeneuve? Der Weltmeister von 1997 zeigt sich interessiert und bezeichnet entsprechende Spekulationen als "sehr schmeichelhaft" für seine Person.

Von intensiven Verhandlungen wollte der ehemalige Williams-Pilot bei 'Rue Frontenac' aber nicht reden: "Derzeit sind alles nur Vorgespräche", so Villeneuve. "Wir befinden uns noch nicht in einer Phase, in der wir uns über Details einer möglichen Zusammenarbeit austauschen" - bis Ende November will Gascoyne allerdings Klarheit in der Fahrerfrage, zumal die Bewerber Schlange stehen.¿pbvin|512|2136|insidegp|0|1pb¿

Lotus freut sich über das Fahrerinteresse

Neben Neel Jani, Christian Klien und Jarno Trulli werden auch Toyota-Youngster Kamui Kobayashi einige Chancen auf ein Lotus-Cockpit eingeräumt. Der japanische Rennfahrer liebäugelte nach seinem starken Formel-1-Debüt unlängst lautstark mit einem Platz bei einem der neuen Rennställe für 2010: "Wenn ich mir ein Team aussuchen könnte, dann würde ich Lotus nehmen", sagt Kobayashi.

Dass Lotus von vielen Piloten als ernsthafte Option in Betracht gezogen wird, nehmen die Verantwortlichen freilich wohlwollend zur Kenntnis: "Es ist eine ziemlich große Ehre für uns, dass wir als eine solche Möglichkeit aufgefasst werden", so Geschäftsführer Riad Asmat in der 'New Straits Time'. Diese Entwicklung sei durchaus positiv zu werten - "obwohl wir ein neues Team sind", so Asmat.

Als solches möchte sich der Lotus-Rennstall auch intensiv um den Rennsportnachwuchs in Malaysia engagieren: Pro Jahr sollen etwa 20 aufstrebende Piloten erheblich gefördert werden. "Der Plan sieht vor, Eltern dazu zu ermuntern, ihre Kinder im Rahmen von zwei Fahrerentwicklungs-Programmen an den Kartsport heranzubringen", so Teamoberhaupt Tony Fernandes in einer Pressekonferenz.