Viel Pech bei Sauber
Kollisionen, Pech, Kommunikationsprobleme und strategische Entscheidungen in Belgien lassen das Sauber-Team ohne Punkte aus Spa-Francorchamps abreisen
(Motorsport-Total.com) - Auf ein vielversprechendes Qualifying folgte für das Sauber-Team ein enttäuschendes Rennen in Spa-Francorchamps. Sergio Perez und Kamui Kobayashi lagen in der frühen Phase des Großen Preises von Belgien an guten Positionen. Am Ende war für Kobayashi aber nicht mehr als Platz zwölf drin und Perez musste seinen Sauber C30-Ferrari beschädigt abstellen.

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Symbolhaftes Bild für Sauber in Spa: Sergio Perez ohne Frontflügel
"Ich habe natürlich damit gerechnet, heute Punkte zu holen", so Kobayashi. "Mein Start war gut, und danach hatte ich ein paar gute Zweikämpfe. Auf den Geraden war ich langsamer als erwartet, ich weiß noch nicht, weshalb. Mit den weichen Reifen war es nicht einfach, über die Runden zu kommen, und ich war unter Druck von Witali Petrow. Hinsichtlich des Unfalls mit Lewis Hamilton, der passierte, als ich an vierter Position fuhr, muss ich sagen, dass mir sonnenklar war, dass er schneller ist als ich. Ich hatte keinen Grund, mit ihm zu kämpfen."
Der Japaner sah sich quasi in einer Beobachterrolle. "Nachdem er mich überholt hatte, habe ich gar nicht versucht, meine Position zurückzugewinnen. Ich bin auf meiner Linie geblieben und habe nicht erwartet, dass er da vor mir rüberzieht", beschrieb er. "Als ich erst in der zweiten Safety-Car-Runde an die Box kam, habe ich unheimlich viele Plätze verloren. Wie dem auch sei, der letzte lange Rennabschnitt mit der mittleren Reifenmischung hat gut funktioniert, aber Punkte waren außer Reichweite."
Erst Unfall, dann Defekt
Bei Perez beendete eine Kollision die Punkteträume früh. "Ich bin sehr enttäuscht. Ich hatte einen guten Start und eine gute Anfangsphase des Rennens. Das Auto war sehr gut, wir hätten Punkte holen müssen. In Runde fünf war ich Siebter hinter Sébastien Buemi. Er hat beim Anbremsen die Linie gewechselt. Ich habe versucht zu verhindern, ihn zu treffen, aber ich hatte Anpressdruck verloren", so der Mexikaner.
Schließlich kollidierte er mit dem Schweizer, dessen Rennen beendet war. "Nun, dafür habe ich später eine Durchfahrtsstrafe erhalten, die ich nach 22 Runden antrat. Anschließend, als ich auch meinen zweiten Boxenstopp erledigt hatte, war ich sehr weit hinten und versuchte, wieder Boden gutzumachen. Ich hatte gerade Bruno Senna überholt, als ich spürte, dass es etwas am Heck des Autos nicht stimmte. Ich bin vorsichtig zur Box gefahren, und das war es für heute", so Perez über den später erfolgten Aufhängungsschaden.
"Für uns war es ein Rennen der verpassten Chancen", so der knappe Kommentar von Teamchef Peter Sauber nach der Enttäuschung in den belgischen Ardennen. "Nach dem guten Qualifying hatte ich mich richtig darauf gefreut, aber mit Ausnahme des Wetters war heute alles gegen uns."
Viel Analysearbeit
"Nachdem es gestern recht gut lief, ist das heutige Ergebnis enttäuschend", erklärte Technikchef James Key. "Wir waren im Rennen auch nicht schnell genug, das müssen wir analysieren. Wir hätten Punkte holen können und sollen, aber aus verschiedenen Gründen hat das nicht geklappt. Sergio hat sich beim Start gut verteidigt, aber dann gab es den Zwischenfall mit einem Toro Rosso, den wir uns noch anschauen müssen."
"In der Folge erhielt er die Durchfahrtsstrafe und war weit hinten. Sein Auto war beschädigt, und wir mussten ihn wegen eines Problems an der Hinterachse, das wir noch untersuchen müssen, aus dem Rennen nehmen", fährt er fort. "Kamui hat einige Positionen während der Safety-Car-Phase verloren. Wir haben ihn zur Box gerufen, aber aus irgendeinem Grund kam er erst eine Runde später. Es gab ein Kommunikationsproblem, welches wir ebenfalls anschauen müssen. Wir werden uns jetzt zusammenreißen und das nächste Rennen ins Visier nehmen."

