• 07.07.2009 13:47

Vettel und Co. heiß aufs Heimspiel

Das deutsche Formel-1-Quintett um WM-Mitfavorit Sebastian Vettel freut sich auf das bevorstehende Heimspiel auf dem Nürburgring

(Motorsport-Total.com/SID) - Familie und Freunde auf der Tribüne, die Gesänge der Fans schon im Ohr und viele Erlebnisse auf und neben der Strecke im Kopf: Für die fünf deutschen Formel-1-Piloten Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Timo Glock, Nick Heidfeld und Adrian Sutil ist das Heimspiel auf dem Nürburgring ein ganz besonderes Rennen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel freut sich auf die deutschen Fans: Geht das noch lauter?

"Als Last wegen des Rummels sehe ich den Heim-Grand-Prix keineswegs. Ich würde sagen, es ist wie im Fußball, wenn man ein Heimspiel hat. Man gibt immer 100 Prozent, aber die Motivation ist bei einem Heim-Grand-Prix noch einmal größer, weil man sich einfach zu Hause immer besonders wohl fühlt", sagte Red-Bull-Pilot Vettel aus Heppenheim vor dem Grand Prix von Deutschland.#w1#

Mehr Lust als Last

Für Toyota-Fahrer Timi Glock (Wersau) und BMW Sauber F1 Team Routinier Heidfeld (Mönchengladbach) ist das Rennen im eigenen Land "eher Lust" als Last: "Die Unterstützung der Fans ist fantastisch und gibt einem enormen Rückhalt. Ich habe vor Ort viele Personen, die mir persönlich sehr wichtig sind", meinte Glock.

Heidfeld genießt di Unterstützung der Fans: "Das ist eine Extraportion Motivation." Ähnlich sieht das Sutil (Gräfelfing): "Die Unterstützung der deutschen Fans ist klasse und sollte meinem Team und mir einen Extraschub geben", meinte der Force-India-Fahrer. Williams-Pilot Rosberg freut sich auf "viele alte Freunde und meine Familie".

Alle fünf können sich nicht nur an ihr erstes Rennen auf dem Nürburgring erinnern. Jeder hat auch noch so seine ganz persönlichen Erlebnisse auf der Traditionsstrecke in der Eifel: Der 32 Jahre alte Heidfeld lernte dort einst das Fahrradfahren und ist mit seiner Familie "im Winter auf der Hohen Acht Schlitten gefahren".

Auf der Grand-Prix-Strecke holte er 2005 seine erste Pole-Position in der Formel 1, doch ein Erlebnis ragt heraus: Die Fahrt 2007 mit dem BMW Sauber F1.07 über die Nordschleife, die "sensationellste Rennstrecke der Welt". Heidfeld: "Das war einfach genial!"

Die legendäre "Grüne Hölle" brachte auch Vettel schon gehörig ins Schwitzen, als in einem Straßenauto die Bremsen überhitzten: "Ich habe versucht, mit dem Motor runterzubremsen, und habe Glück gehabt, dass ich früh genug gebremst habe, sonst wäre das in die Hose gegangen. Der Schreck saß mir für eine Sekunde in den Gliedern", sagte der WM-Dritte.

Erinnerungen an die Nordschleife

Auch in Rosbergs Erinnerung ist eine Runde auf der Nordschleife - im Auto seines Vaters Keke, des Formel-1-Weltmeisters von 1982: "Er ist Vollgas gefahren", sagte der damals neunjährige Nico, der vor allem seinen Spaß hatte, dass ein Freund seines Vaters auf dem Rücksitz vor Angst "gebrüllt und geschrieen" hat. Ein paar Jahre später beeindruckte Rosberg jun. dann selbst die Formel-1-Welt, als er in der Formel BMW im Rahmenprogramm seinen ersten Sieg holte.

Nick Heidfeld auf der Nordschleife

Nick Heidfeld fuhr schon einmal mit einem Formel 1 auf der Nordschleife Zoom

Für Glock war der GP2-Erfolg 2007 eine "positive Wende" in seiner Karriere. Sutil überzeugte in der Eifel seinen heutigen Manager Manfred Zimmermann, "mich zu unterstützen", und nahm dort dann 2006 erstmals an einem Freien Training in der Königsklasse teil.

Für den neunten von 17 WM-Läufen am Sonntag haben sich die Deutschen besonders viel vorgenommen, auch wenn ihre Ziele unterschiedlich ausfallen: Während Sutil den Aufwärtstrend gerne mit "den ersten Punkten" krönen würde, sieht Rosberg keinen Grund, "warum wir nicht bald auch einmal auf dem Podium stehen sollten".

Vettel schließlich will dem Sieg von Silverstone weitere Erfolge folgen lassen - nicht nur auf dem Nürburgring: "Wir werden alles daran setzen, in den letzten Rennen so oft wie möglich zu gewinnen."