• 20.05.2009 14:23

Vettel träumt vom Sieg in Monaco

Mit dem neuen Doppeldiffusor will Sebastian Vettel in Monaco auf Siegesjagd gehen - Etablierte Topteams hoffen auf ein Comeback

(Motorsport-Total.com/SID) - Erstmals mit Doppeldiffusor will Sebastian Vettel auf dem Formel-1-Laufsteg in Monte Carlo seinen steilen Aufstieg fortsetzen und den Titelkampf gegen WM-Spitzenreiter Jenson Button eröffnen: "Ja, wir sollten ein Wörtchen um den Titel mitreden können," sagte der 21-jährige Heppenheimer vor dem Grand Prix von Monaco, bei dem endlich auch Vettels Red Bull mit einem Doppeldiffusor auf die Piste geht und bei ihm damit Hoffnungen auf den zweiten Saisonerfolg weckt: "Ein Sieg in Monaco wäre der absolute Oberhammer."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel träumt insgeheim von seinem ersten Sieg in Monaco

Vor dem Hintergrund des Regelstreits zwischen den Teams und dem Automobilweltverband FIA würde der aktuelle WM-Dritte in Europas Promi-Paradies gerne für sportliche Schlagzeilen sorgen, auch dank des neuen Diffusors: "Wie viel schneller es wird, kann man vorher nie sagen", meinte Vettel. "In Monaco könnte es schwierig werden, genau zu erkennen, wie groß der Schritt ist. Aber wenn uns der Diffusor hilft, dann auch dort. Und in den Rennen danach sehen wir dann wirklich, wo es hingeht."#w1#

Button zeigt Respekt

"Red Bull hat das beste Auto von allen." Jenson Button

Für die meisten Experten wie Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist er ohnehin ein kommender Weltmeister, doch schon in dieser Saison sehen die Rivalen in "Bubi-Schumi", der in China als einziger Fahrer außer Brawn-Pilot Button ein Rennen in diesem Jahr gewann, einen ernsthaften Rivalen. "Red Bull hat das beste Auto von allen", erklärte Button. "Andere Teams werden mal erstarken und dann wieder abfallen. Red Bull sieht für die Rolle des langfristigen Verfolgers sehr stark aus. Und Vettel hätte in Bahrain und Barcelona besser abgeschnitten, wenn er nicht festgesteckt hätte."

Noch mehr als Wahlmonegasse Button darf in Monaco Nico Rosberg auf einen Heimvorteil hoffen. Der Williams-Pilot, der im Fürstentum aufwuchs und dort wohnt, bleibt aber realistisch: "Ich würde da gerne gewinnen, aber das ist nicht drin in diesem Jahr", meinte der in Wiesbaden geborene Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg. "Die Brawns sind eine ganze Ecke weg. Aber Podiumsplätze wären schön."

Für die letztjährigen Dominatoren Ferrari, McLaren-Mercedes und das BMW Sauber F1 Team wäre nach den Demütigungen der ersten Rennen ein Sieg vor schillernder Kulisse immens wichtig. Nirgendwo könnte man einen Aufwärtstrend besser zur Schau stellen. Von 15 Podestplatzierungen in diesem Jahr ging nur eine an die drei einstigen Topteams, und diesen zweiten Platz errang Nick Heidfeld auch noch beim Abbruchrennen in Malaysia.

Vorjahressieger Hamilton hofft

"Wir dürfen gegenwärtig keine Hoffnung auf Siege hegen." Lewis Hamilton

Für den früheren Formel-1-Piloten Christian Danner ist Titelverteidiger Lewis Hamilton in Monaco zumindest "ein heißer Favorit". Der britische Silberpfeil-Pilot, der erst neun WM-Punkte auf dem Konto hat, bleibt aber skeptisch: "Ich fahre mir die Seele aus dem Leib, aber wir dürfen gegenwärtig keine Hoffnung auf Siege hegen. Dazu ist der Wagen einfach nicht gut genug", meinte er.

Auch der letztjährige WM-Zweite Massa betrachtet den WM-Zug als "abgefahren" und glaubt nicht an schnelle Besserung: "Unser Auto ist in den vergangenen Wochen zwar besser geworden, aber die anderen haben nicht mit den Händen in den Hosentaschen herumgestanden", sagte der brasilianische Ferrari-Pilot.

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen will den WM-Titel offiziell nicht abhaken: "So einen Satz werden Sie von mir nicht hören", betonte er. Man könne aber auch nicht über den Titel reden, "wenn man nicht in der Position ist, Rennen zu gewinnen." Bei BMW ist der Einsatz des Doppeldiffusors erst beim nächsten Rennen in Istanbul geplant.