• 25.05.2011 20:28

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Vettel in Monaco: "Volle Attacke, Angriff wie immer"

Nicht der Glamourfaktor, sondern der Grand Prix ist, was Sebastian Vettel in Monte Carlo interessiert: "Hier in Monaco herrschen andere Gesetze"

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel reist in diesem Jahr als amtierender Weltmeister und WM-Spitzenreiter nach Monte Carlo, wo am Wochenende das sechste Saisonrennen ausgetragen wird. Der Stadtkurs am Mittelmeer stellt etwas Besonderes im Rennkalender der Formel 1 dar und strahlt eine Magie aus, der sich die Fahrer kaum entziehen können. Auch Vettel ist ein erklärter Fan dieses einmaligen Grand Prix.'

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel möchte auch nach dem Monaco-Grand-Prix als Sieger jubeln

Vom Promi-Schaulaufen an der Cote d'Azur will der junge Deutsche aber "eigentlich nicht viel wissen", wie er vor dem Trainingsauftakt gesteht. "Was mich interessiert, ist die Rennstrecke. Dieser Kurs macht einfach Spaß. Es muss aber sehr viel zusammenkommen, dass hier alles passt", meint Vettel, der in den fünf Auftaktrennen des Jahres bisher nur einmal nicht die volle Punktzahl einstrich.

Red Bull und KERS, die nächste...

Der 23-Jährige bestätigt: "Das Auto funktioniert bislang sehr gut. Hier in Monaco herrschen allerdings andere Gesetze. Fehler werden in der Regel sofort bestraft. Du musst das Auto 78 Runden lang am Limit bewegen und musst die Konzentration wahren. Das ist hier die Kunst. Das macht Spaß, ist aber auch riskant. Hier muss man wohl ein bisschen durchgedreht sein, um richtig schnell zu sein."

"Wir arbeiten fest daran, doch so einfach ist es nicht." Sebastian Vettel

"Es ist ein gutes Gefühl, wenn man die Leitplanken eben genau nicht berührt, sondern ganz knapp daran vorbeifährt", beschreibt Vettel den "Mythos Monaco", bei dem er gerne wieder auf das KER-Zusatzsystem zurückgreifen würde. Ob sich das auch in die Tat umsetzen lässt? "Schauen wir einmal", sagt der Red-Bull-Fahrer und merkt an, dass sein Team derzeit genau darauf hinarbeite.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Monaco


"Für dieses Wochenende ist das Ziel, KERS an Bord zu haben und dass es auch funktioniert. Wie immer kann ich keine Garantie geben. Wir arbeiten fest daran, doch so einfach ist es nicht. Es ist halt nicht nur ein Schalter, der umgelegt werden muss", erläutert Vettel. Auch wenn Monte Carlo nicht unbedingt danach aussehe, KERS sei trotzdem ein großer Vorteil, sofern man es denn habe.

Die Pole-Position als Verlockung...

"Es kann den Unterschied ausmachen", erklärt der junge Deutsche. Doch unabhängig davon kennt Vettel am Wochenende eh nur ein Motto: "Volle Attacke, Angriff wie immer", kündigt der 23-Jährige an. Erstes Ziel: die Pole-Position, die in Monte Carlo "überaus wichtig" ist, wie Vettel betont. Ob sich angesichts dessen ein zweiter Anlauf in Q3 lohnen würde, ist daher im Augenblick eine gute Frage.

"Ich möchte unbedingt das Rennen gewinnen." Sebastian Vettel

In Barcelona hatten beide Red-Bull-Piloten noch darauf verzichtet, nach ihrem ersten Anlauf eine zweite Runde hinzulegen. In Monaco könnte die Verlockung zu groß sein. Vettel: "Hier dürfte eine Entscheidung schwierig fallen, weil man wahrscheinlich ziemlich erpicht darauf wäre, nochmals hinauszufahren, um die Pole zu erobern. Ich möchte aber unbedingt das Rennen gewinnen."

Dieser Weg führt vermutlich nicht zuletzt über Teamkollege Mark Webber, der im vergangenen Jahr im Fürstentum das Tempo vorgab und auch 2011 zu den Sieganwärtern zählt. "Wir kämpfen sehr hart miteinander", sagt Vettel. "Manchmal ist Mark vorne, manchmal ich. Ich hoffe, ich kann am Ende der Saison sagen, dass ich öfter vor ihm ins Ziel kam als umgekehrt. Das Rennjahr ist aber noch lang..."