• 31.07.2011 17:08

  • von Fabian Hust

Vettel: Haben nicht mehr das beste Auto

Vettel muss eingestehen, dass für ihn auf dem Hungaroring der zweite Platz das bestmögliche Ergebnis war und die Konkurrenz Red Bull überholt hat

(Motorsport-Total.com) - Für den Sieg hat es nicht gereicht, dennoch kann Sebastian Vettel mit dem Großen Preis von Ungarn zufrieden sein. Schließlich hat sich nur Jenson Button vor ihm platzieren können, also jener WM-Konkurrent, der in der Gesamtwertung am weitesten hinten liegt.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Sebastian Vettel

Sebastian Vettel im Zweikampf mit Lewis Hamilton: Keine Chance im Regen

Es war ein ungewöhnliches Rennen auf dem Hungaroring, denn es war erst das zweite Regenrennen in der Geschichte der ungarischen Rennstrecke. Und diese Bedingungen schmecken McLaren-Mercedes derzeit besser als Red Bull, was auch der Grund war, weswegen der amtierende Weltmeister die Führung schnell den beiden Konkurrenten überlassen musste.

"Lewis konnte auf den Intermediates deutlich schneller fahren als ich, das hat man schon beim Start gesehen", so der Heppenheimer. "Für mich war es etwas wie auf Glatteis. Ich habe versucht, dagegen zu halten. In die zweite Kurve hinein habe ich das Auto dann etwas verloren, bin außerhalb der Kurve auf die Farbe gekommen."

"Dann macht es keinen Sinn mehr, weswegen ich die Lenkung aufgemacht habe. Ich wusste, dass ich dort die Führung verloren habe. Zum Ende war es dann gar nicht so schlecht. Aber immer am Anfang haben wir uns etwas schwergetan. Hinten raus war es dann ganz gut. Da war das Auto wohl schnell genug."

Ganz problemlos war das Rennen für den Champion nicht: "Wir hatten ein paar Probleme mit der Bremse. Es lief nicht ganz rund, wir wollen hier aber auch keine Ausreden suchen. Aber man muss respektieren, dass die anderen einen guten Job machen und uns im Moment etwas um die Nase herumfahren. Es war dennoch ein gutes Wochenende im Hinblick auf die Balance, ich habe mich im Auto deutlich besser gefühlt als vergangenes Wochenende."

"Ich bin zufrieden, wenn auch nicht komplett", meinte Vettel. "Es nagt an einem, wenn man das Gefühl hat, dass man hätte gewinnen können. Das Ziel ist der Sieg und nicht Platz zwei, aber das waren wichtige Punkte. Deshalb war es alles in allem ein gutes Ergebnis und ein großer Schritt. Ich habe alle außer Jenson Button hinter mir gelassen."

"Phasenweise sah es für uns heute nicht gut aus. Am Ende ist es der zweite Platz geworden, damit können wir ganz zufrieden sein. Ganz rund ist es nicht gelaufen, wir waren hier und da nicht die Schnellsten. Das soll es nicht vermessen klingen, aber das Ziel muss es sein, Rennen zu gewinnen."

Der Deutsche glaubt, dass er mit einer etwas anderen Strategie durchaus um den Sieg hätte fahren können: "Auf den weichen Reifen hätte ich beide Male eine Runde früher reinkommen müssen. Da hätten wir etwas weniger Zeit auf einem älteren Satz Reifen verloren. Es ist schwer zu sagen, wo wir dann gelandet wären, aber sicher weiter vorne. Insgesamt war es ein schweres Wochenende, aber wir waren schneller als am letzten, das ist schon mal ein gutes Gefühl."

Der Druck auf das Team und damit auch auf ihn wird immer größer: "Wir waren schneller als am vergangenen Wochenende, das ist ein Plus. Im Moment haben wir vielleicht nicht das stärkste Auto, trotzdem gelingt es uns, vorne reinzufahren. Man muss feststellen, dass Ferrari und McLaren sich stark verbessert haben. Beide McLaren waren schnell bei allen Bedingungen. Aber unser Ziel muss es sein, wieder ganz vorne zu landen. Wir müssen hart arbeiten und zurückschlagen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


Bei noch verbleibenden acht Rennen hat Vettel 85 WM-Punkte Vorsprung auf Teamkollege Mark Webber: "Es ist noch ein weiter Weg. Wir haben im letzten Jahr gesehen, wie schnell alles gehen kann", will sich Vettel jedoch auf diesem Vorsprung nicht ausruhen.

Hat dieses Wochenende der "richtige" Fahrer gewonnen? "Ich denke, dass es noch zu früh ist, das zu sagen. An den vergangenen Wochenenden hatte Jenson nicht wirklich immer Glück, heute hat er es sich verdient. Er hat bewiesen, dass er unter diesen Bedingungen ziemlich schnell ist. Wie gesagt, er hat den Sieg mit Sicherheit verdient. Wir hätten hier und da ein bisschen schneller sein müssen, dann wäre es vielleicht eng geworden."

Auf der Suche nach Entspannung begibt sich Vettel nun in den Urlaub: "Hier war das Wetter ziemlich schlecht, in Ungarn werde ich keinen Urlaub machen. Für uns war der Juli ziemlich bescheiden, was das Wetter angeht. Deswegen werde ich etwas in den Süden gehen, um etwas Sonne zu tanken."