• 24.10.2010 12:11

Vettel: "Es ist noch nicht zu Ende"

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel über seinen Ausfall in Südkorea, die Enttäuschung in seinem Team und die veränderte Situation in der WM-Gesamtwertung

(Motorsport-Total.com/Sky) - Es hätte das Wochenende von Sebastian Vettel werden können: Der junge Deutsche hatte sich bei der Premiere in Südkorea die Pole-Position gesichert und schickte sich am Sonntag an, dem ersten Startplatz auch den Sieg folgen zu lassen. Auf nasser Strecke gab Vettel zunächst das Tempo vor, rollte wenige Runden vor Schluss allerdings mit einem technischen Defekt aus - Fernando Alonso (Ferrari) erbte den Sieg. In seiner Medienrunde nimmt Vettel Stellung zu seinem Ausscheiden.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Ein enttäuschter Sebastian Vettel kehrte per Zweirad zurück ins Start-Ziel-Gebäude

Frage: "Sebastian, es war ein fast perfektes Wochenende: Du hast die Pole-Position erobert und im Rennen lief es eigentlich auch gut für dich. Was ist denn genau passiert?"
Sebastian Vettel: "Ich glaube nicht, dass es 'nur' gut gelaufen ist. Zu diesem Zeitpunkt ist es meiner Meinung nach perfekt gelaufen. Wir waren ständig an der Spitze und kontrollierten den Grand Prix."

"Es gab nichts, was wir hätten besser machen können. Wir haben mehr oder weniger perfekte Arbeit geleistet. Ich habe bei sehr, sehr schwierigen Bedingungen bis zum Schluss versucht, die Reifen zu schonen. Ich denke, es wäre kein Problem gewesen, die zehn Runden noch fertig zu fahren."

"Es gab nichts, was wir hätten besser machen können." Sebastian Vettel

"Was ist genau passiert? Ich denke, ausgangs von Kurve 17 habe ich die eine Zylinderreihe komplett verloren. Zwei Kurven legte ich dann noch auf vier Zylindern zurück, doch die Power war schon weg. Es war eine Frage der Zeit, bis ich anhalten musste."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Südkorea


Frage: "Wann ist dir das Problem aufgefallen?"
Vettel: "Erst gar nicht, dann urplötzlich in der letzten Kurve."

Frage: "Red Bull hat einen Doppelausfall zu beklagen, denn auch Mark Webber ist ausgeschieden. Was ging dir durch den Kopf, als du Mark am Streckenrand sahst?"
Vettel: "Ich sage einmal: nicht viel. Ich wusste, dass es noch ein sehr langes und sehr schwieriges Rennen werden würde - egal, wer ausfällt oder von der Strecke kreiselt."

"Ich glaube, das ist auch eingetreten. Bei solchen Bedingungen ist man ohnehin schwer mit sich selbst und seinem eigenen Auto beschäftigt. Daher konzentriert man sich auf die aktuellen Geschehnisse und nicht darauf, wer jetzt gerade neben der Strecke steht."

"Ich kann mir heute nichts auf die Kappe schreiben." Sebastian Vettel

Frage: "Was überwiegt bei dir: Die Enttäuschung oder die Hoffnung? Noch stehen zwei Rennen aus..."
Vettel: "Natürlich ist man enttäuscht, aber c'est la vie. Ich denke, man sieht es mir an: Allzu tragisch ist es nicht. Logischerweise ist dieses Ergebnis sehr gravierend für die Situation in der Meisterschaft. Es ist aber noch nicht zu Ende. Ich kann mir heute nichts auf die Kappe schreiben."

"Ich habe alles richtig gemacht und somit keinen Grund, die Backen zu weit hängen und das Kinn zu weit sinken zu lassen. Kopf hoch, wir haben noch zwei Rennen. Dabei wollen wir Spaß haben und erneut das Maximum herausholen. Es gibt keinen Grund, den Plan oder die Herangehensweise zu ändern."

"Wäre heute alles gut gegangen, bin ich mir sicher, hätten wir 25 Punkte mitgenommen. Dann wäre die Situation eine etwas andere. So fahren wir einfach unsere zwei Rennen. Es ist noch nicht vorbei. Von daher schauen wir einmal, was die Zielflagge in Abu Dhabi sagt."