• 14.09.2008 16:29

  • von Fabian Hust

Vettel: "Der beste Tag in meinem Leben"

Der Toro Rosso-Pilot kann sein Glück kaum fassen und hebt die Leistung seines Teams beim Großen Preis von Italien hervor

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat die Sensation geschafft. Im Alter von gerade einmal 21 Jahren und 74 Tagen hat er sich seinen ersten Formel-1-Sieg gesichert und ist damit in dieser Kategorie ebenso der Rekordhalter wie in jener des jüngsten Polesetters und des jüngsten Punkte-Gewinners.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel machte die gesamte Konkurrenz nass

"Unglaublich", meinte Vettel im Anschluss auf der Pressekonferenz, der lediglich 22 Rennen brauchte, um zum ersten Mal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. "Das gesamte Rennen über hatten wir keine Probleme, das Auto funktionierte wirklich gut. Ich hatte ein fantastisches Rennen, eine wirklich gute Strategie, aber das war alles vergessen, als ich die karierte Flagge sah. Die Runde zurück an die Box sowie die Podiums-Zeremonie waren unglaublich."#w1#

"Das ist viel besser, als man glaubt." Sebastian Vettel

"Mit Sicherheit ist dies der beste Tag in meinem Leben, diese Emotionen werde ich nie vergessen. Das ist viel besser, als man glaubt", so Vettel, der nach Robert Kubica und Heikki Kovalainen bereits der dritte Pilot ist, der in dieser Saison seinen ersten Sieg in der "Königsklasse des Motorsports" feiern konnte.

"Ich kann mich nur bei den Jungs im Team recht herzlich bedanken. Sie haben fantastische Arbeit geleistet. Wer hätte zu Beginn der Saison damit gerechnet? Aber unter diesen Bedingungen können wir etwas mehr leisten. Es ist fantastisch, ich bin sprachlos."

"Manchmal bin ich dabei auch über das Limit gegangen." Sebastian Vettel

Der Deutsche gab zu, dass es für ihn der Schlüssel zum Erfolg war, dass er das Rennen von der Pole Position aus beginnen konnte: "Dadurch hatte ich keine Probleme mit der Sicht. Ich konnte sofort einen guten und soliden Abstand auf Heikki aufbauen. Dann machte ich sehr viel Druck. Manchmal bin ich dabei auch über das Limit gegangen und es wurde hart."

Teilweise fuhr Vettel um mehr als eine Sekunde pro Runde schneller als sein Verfolger, hatte am Ende im Ziel rund 12 Sekunden Vorsprung auf den Finnen: "Zur Mitte des Rennens wurde es schwieriger, da es kein stehendes Wasser mehr gab. Die Leute fuhren links und rechts, um die Reifen zu kühlen, und es war im letzten Abschnitt des Rennens sehr, sehr rutschig."

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll." Sebastian Vettel

Für Toro Rosso ist es der erste Sieg in der Formel 1, dies war auch dem Vorgänger-Rennstall Minardi nie gelungen: "Das war ein perfektes Wochenende mit der Pole Position und dem Sieg im Rennen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Alle Leute mögen sich daran gewöhnt haben, die italienische Nationalhymne zu hören, aber eben für die Scuderia Ferrari."

"Es ist ein besonderer Tag und alle im Team werden diesen Tag ebenso wenig vergessen wie ich. Ich habe nun jeden Winkel der Startaufstellung gesehen. Es ist schwierig, wenn du von hinten startest. Nun können wir auf uns selbst stolz sein. Es ist großartig, unseren Sieg zu feiern. Es klingt unglaublich, diese Wörter aneinander zu fügen."

"Die Mentalität hat sich verändert, die Atmosphäre ist fantastisch", berichtet Vettel über die Veränderungen in seinem Team. "Wenn ich vor dem Rennen in das Auto steige, da sagen sie 'Vernichte sie nun'. Ich habe wie verrückt Druck gemacht. Sie schauen nach vorn, man könnte sagen, dass wir heute die Eier hatten, dies zu tun."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Italien, Sonntag


Man muss immer wieder daran erinnern, dass Toro Rosso zu den kleinsten Teams im Feld gehört: "Im Vergleich zu BMW, McLaren oder Ferrari haben wir in der Fabrik nicht die Manpower. Wir haben rund 160 Leute, die in Faenza arbeiten, und sie können sich sehr besonders fühlen. Ich bin einer von ihnen, wir sind ein Team, und ich fühle mich extrem glücklich."