• 24.01.2013 09:50

  • von Dominik Sharaf

Vertrag ist Vertrag: Ecclestone lässt Melbournes Klagen kalt

Der Formel-1-Boss wundert sich darüber, dass der Grand Prix der Regierung der Provinz Victoria plötzlich zu teuer ist: "Haben aus freien Stücken unterschrieben"

(Motorsport-Total.com) - Melbourne und die Provinz Victoria klagen über die jährlichen Austragungsgebühren für den Formel-1-Grand-Prix im Albert Park, Promoter Bernie Ecclestone kann darüber nur den Kopf schütteln. "Sie sollten sich nicht beschweren, nachdem sie einen Vertrag unterschrieben haben", erklärt der 82-Jährige trotzig dem Radiosender '3 AW' und betont, dass der Kontrakt das Ergebnis von Verhandlungen war. "Ich kann sie nicht dazu zwingen, zu zeichnen. Wenn sie es tun, ist es ihr freier Wille."

Titel-Bild zur News: Melbourne

Bis 2015 ist das Rennen in Melbourne gesichert, danach ist die Zukunft ungewiss

Die Tageszeitung 'Herald Sun' hatte nach Einsicht in vertrauliche Unterlagen berichtet, dass jedes Jahr 30 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 23 Millionen Euro) fällig würden. Die Summe sei im Lauf der Jahre kontinuierlich gestiegen und gipfele mit dem Auslaufen des Vertrages 2015 bei 37 Millionen Dollar (rund 28 Millionen Euro). Ecclestone kommentiert konkrete Summen grundsätzlich nicht und macht keine Ausnahme: "Vielleicht ist es ja gar nicht die wahre Zahl", hält er sich bedeckt.

Lieber spielt der Zampano den Ball nach Australien: "Es liegt an ihnen, oder? Die Leute, die verantwortlich sind, sind am Zug", meint Ecclestone. Deutet er also ein Ende der Partnerschaft mit Melbourne an? Nicht verlängern? Offensichtlich ist der Brite nicht daran interessiert, den langjährigen Saisonauftakt zu verlieren und stellt eine Einigung in Aussicht, wenn über einen neuen Vertrag verhandelt wird: "Wenn sie glücklich damit sind, was sie bezahlen, bin ich glücklich. Das sehen wir 2015."

Victorias Tourismusministerin Louise Asher hatte am Mittwoch beklagt: "Wir glauben, dass die Belastung für den Steuerzahler zu hoch ist und es zwei Probleme gibt. Das eine ist die Gebühr an Herrn Ecclestone und das andere der gesamte Bedarf an öffentlichen Geldern." Melbournes Grand Prix steht wegen seines enormen Finanzbedarfs aus öffentlichen Mitteln schon seit längerer Zeit unter Beschuss. Immer wieder ist ein Umzug des Rennens innerhalb Australiens ein Thema.