Verstappen noch immer verärgert über Monaco-Strategie

Der Stachel sitzt tief: Nach der misslungenen Red-Bull-Strategie in Monaco gibt Max Verstappen zu, "noch immer nicht glücklich" darüber zu sein und legt nach

(Motorsport-Total.com) - In Monaco versuchte sich Max Verstappen (Red Bull) zunächst mit einem Undercut an Valtteri Bottas (Mercedes) vorbeizuschieben, doch weil dessen Team die Strategie schnell antizipierte, wurde daraus nichts. Stattdessen zog Verstappens Teamkollege Daniel Ricciardo daraus Profit und wurde dank eines Overcuts schließlich Dritter. Eine Platzierung, die eigentlich der Niederländer im Auge hatte. Der Ärger darüber ist auch in Montreal zu spüren.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen sieht die Verantwortung beim Team: "Habe nur Anweisung befolgt" Zoom

"Natürlich bin ich noch immer nicht glücklich damit", gibt Verstappen zu, "aber an der Situation kann ich nichts mehr ändern." Teamchef Christian Horner war nach dem Rennen bemüht, seinen Fahrer zu beruhigen und alles zu erklären. Doch Verstappen sieht die Verantwortung beim Team, denn er habe nur die Anweisungen befolgt: "Für mich ist es schwierig, das während eines Rennens zu beurteilen. Ich weiß ja nicht, was hinter mir passiert und wer stoppt."

Ob er bis zum ersten Stopp auch besser länger auf der Strecke hätte bleiben solle, darüber sich der Red-Bull-Pilot am liebsten gar keine Gedanken mehr machen. "Ich wollte nach dem Monaco-Grand-Prix nicht viel über den Rennsport nachdenken. Ich genoss Zeit mit meinen Freunden und der Familie. Jetzt sind wir wieder hier und werden versuchen, es besser zu machen", übt sich Verstappen in Zuversicht auf das siebte Rennen der Saison.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Monaco


Ricciardo, der in Monaco Dritter wurde, kann Verstappens Ärger nachvollziehen. Schließlich ging es ihm nur einen Tag vor dem Rennen ähnlich. Denn da sah sich der Australier nach einem missglückten Qualifying nur auf Startplatz fünf stehen. Wieder war die Taktik des Teams schuld. Es hatte Ricciardo in Q3 bei zu viel Verkehr auf die Strecke geschickt. Statt der Freude über eine Pole-Position wie im Vorjahr war die Frustration groß.

"Ich war einfach genervt, dass wir die Gelegenheit verspielt hatten, noch einmal zu pushen", blickt Ricciardo zurück. Der Red-Bull-Pilot habe danach das klärende Gespräch mit seinem Ingenieur und auch der Teamspitze gesucht. Auch sie gaben zu, dass es besser gewesen wäre, noch einen Moment auf freie Fahrt zu warten: "Es war eine Fehlkalkulation." Doch Ricciardo grämt sich nicht mehr. Im Rennen betrieb man ja gewissermaßen Wiedergutmachung.