• 17.06.2007 02:11

  • von Inga Stracke

Vater Vettel bei der Premiere auf der Tribüne

Sebastian Vettels Vater beobachtete das Qualifying in Indianapolis von der Tribüne aus, während der Sohnemann eine grundsolide Leistung brachte

(Motorsport-Total.com) - Im ersten Qualifying seiner Formel-1-Karriere sicherte sich Sebastian Vettel gestern in Indianapolis den soliden siebenten Platz, der insofern bemerkenswert ist, als er relativ viel Sprit an Bord hat, um im Rennen einen langen ersten Stint fahren zu können. So wollte ihm das BMW Sauber F1 Team den Druck nehmen, im Q3 mit den Spitzenleuten mithalten zu müssen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Könnte als jüngster Fahrer aller Zeiten punkten: Sebastian Vettel

Besonders sympathisch: Der Vater des Deutschen kam extra anlässlich der unerwarteten Grand-Prix-Premiere aus Hessen eingeflogen, ging aber nicht den Ingenieuren auf den Wecker, indem er sich in der Box wichtig machte, sondern nahm stattdessen mit einem ganz normalen Tribünenticket Vorlieb. Was er dabei sah: seinen Sohn in einem der schnellsten Autos der Welt. Vettel jun.: "Es überrascht einen immer wieder selbst, wie viel Potenzial die Autos haben."#w1#

Und weiter: "Wir waren heute Morgen ziemlich gut dabei, von daher waren wir sehr selbstbewusst, dass es ins Q3 reichen sollte. Ich habe mir aber vorher keine Gedanken gemacht, was ich erreichen möchte, sondern ich habe mich einfach auf jede Runde einzeln konzentriert. Die Strecke hat sich am Ende ein bisschen verändert, aber das Auto hat gut funktioniert und das habe ich versucht umzusetzen", analysierte er.

Seine starke Leistung führte der 19-Jährige, der heute der jüngste Punktesammler aller Zeiten werden könnte ("Darüber mache ich mir keinen Kopf."), vor allem darauf zurück, dass er schon am Saisonbeginn mehrmals im F1.07 saß und an den Freitagen die Trainings bestreiten durfte. Dabei konnte er sich nämlich ideal vorbereiten - genau wie während der mehr als 80 Runden im Freitagstraining.

"Ich habe bei den ersten Rennen keinen Urlaub gemacht, sondern versucht, möglichst viel zu lernen. Das hat sehr viel geholfen, denn ich bin immer auf dem Stand geblieben", so Vettel. Zu lernen habe er "eine ganze Menge" gehabt, die aber "noch überschaubar" war. Und auch dass er den Kopf in der Steilkurve immer anlehnen muss, sei kein besorgniserregendes Zeichen: "Ich mache das auch", nahm ihn Teamkollege Nick Heidfeld in Schutz.

Besonders freut sich Vettel nun auf das Rennen an sich, weniger auf die haarige erste Kurve: "Man kommt relativ schnell an. Die Kurve ist relativ trickreich, denn man kommt schnell an und sie verleitet dazu, spät zu bremsen, aber die anderen sind ja keine Nasenbohrer und wissen genau, was sie tun. Da kann man sich schon relativ sicher fühlen", gab er zu Protokoll.