Vasseur verteidigt Carlos Sainz: "... da bist du fast tot"

Innerhalb weniger Kurven verlor Carlos Sainz in Silverstone drei Positionen und konnte Rang zehn knapp behaupten - Sein Teamchef nimmt ihn in Schutz

(Motorsport-Total.com) - Für Ferrari verlief der Grand Prix von Großbritannien enttäuschend. Gegenüber ihren Startpositionen vier und fünf büßten Charles Leclerc und Carlos Sainz je fünf Plätze ein. Leclerc wurde Neunter, Sainz schaffte es als Zehnter noch geradeso in die Punkte.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz, Sergio Perez

Für Sergio Perez war Carlos Sainz in Silverstone ein leichtes Opfer Zoom

Der Spanier bekam anschließend sein Fett weg, als Sky-Experte Ralf Schumacher es als "fast schon peinlich" bezeichnete, dass Sainz zehn Runden vor Schluss und innerhalb nur weniger Kurven gleich drei Plätze verlor - an Sergio Perez (Red Bull), Alexander Albon (Williams) und Teamkollege Leclerc.

Doch Ferrari-Teamchef Fred Vasseur verteidigt seinen Fahrer. "Ich glaube, er kämpfte in dieser Phase mit Perez. Und als Perez ihn überholte, kam er ziemlich weit hinaus. Am Ende des Rennens war es überall schmutzig", erklärt er. "Und sobald du da ein Rad außerhalb der Linie platzierst, bist du fast tot."

"Ich denke, die Pace war am Ende da. Er und auch Leclerc waren schneller als sie, schneller als Alonso und Albon, aber sobald man im DRS-Zug steckt, ist es auch sehr schwierig zu überholen", so Vasseur weiter.

Sainz war zum Zeitpunkt der Positionsverluste auf älteren harten Reifen unterwegs, während die Konkurrenz auf frischen Medium- oder Soft-Reifen fuhr. Die meisten waren während einer Safety-Car-Phase, ausgelöst durch Kevin Magnussen (Haas), noch einmal an der Box gewesen - nicht so Sainz.

Er selbst sprach von einer 50:50-Entscheidung, die er schlussendlich dem Team überließ, das ihn draußen behielt. Vasseur sagt: "Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Zustand der Reifen, denn man kann alle Simulationen der Welt durchführen, und das machen wir parallel."

"Allerdings ist in dieser Phase des Rennens schwer einzuschätzen, ob der Fahrer mit Blick auf die Rundenzeit viel pusht oder nicht. Man hält sich wahrscheinlich eher zurück. Aber ich denke, für Carlos war es die richtige Entscheidung."

Immerhin konnte der Spanier das Duell gegen Pierre Gasly (Alpine) um Platz zehn am Ende noch für sich entscheiden und so zumindest einen Punkt ins Ziel retten.