• 27.07.2012 22:58

  • von Haidinger, Nimmervoll & Rencken

Ungarn im Regen: "Dann wird es richtig problematisch"

Der Hungaroring ist für die Piloten bei Regen alles andere als ein Genuss - Das liegt offenbar auch an den Regenreifen und Intermediates von Pirelli

(Motorsport-Total.com) - Ungarn galt stets als klassisches Schönwetterrennen. Doch seit einigen Jahren hat der Grand Prix in der Puszta diesen Ruf nicht mehr verdient. Alles fing 2006 mit dem völlig verregneten Chaosrennen an, das neben vielen Kollisionen mit Jenson Button auch einen Überraschungssieger brachte. Auch im Vorjahr machte Wettergott Petrus das Rennen zu einer Nervenschlacht - immer wieder setzte leichter Regen ein, und einmal mehr siegte Button.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Bei Regen wird der Hungaroring für Timo Glock zur Rutschpartie

Dieses Jahr könnte sich dieses Szenario wiederholen: Der erste Trainingstag gab zumindest einen ersten Vorgeschmack darauf, als es teilweise stark regnete, andere Streckenteile aber trocken blieben. Michael Schumacher flog bei diesen schwierigen Bedingungen sogar von der Strecke und musste aussteigen.

Glock kritisiert Regenreifen

Timo Glock wundert es nicht, dass der Rekordweltmeister Probleme bekam - auch er hatte laut eigenen Angaben alle Mühe, seinen Marussia auf der Strecke zu halten: "Man hat gesehen, dass es viel Aquaplaning gibt. Ich war einer der wenigen, die noch draußen geblieben sind. Es war schwierig in Kurve elf, weil dort Wasser über die Strecke lief und die Reifen, in meinen Augen, extrem schlecht in Sachen Wasserverdrängung sind."

"Die Reifen sind in meinen Augen extrem schlecht in Sachen Wasserverdrängung." Timo Glock

Der deutsche Routinier erläutert seine Kritik an den Reifen: "Selbst neben der Strecke, in der Auslaufzone, habe ich keinen Grip aufgebaut, was mich gewundert hat. Obwohl ich nicht richtig schnell war, bin ich in Richtung Reifenstapel gerutscht, und irgendwann ist das Auto wieder um die Kurve gefahren. Die Reifen verhalten sich sehr, sehr seltsam, was Aquaplaning angeht. Das hat man bei Michael gesehen, der hat eher beschleunigt als abgebremst."


Fotos: Großer Preis von Ungarn, Freitag


Glock schließt aber nicht aus, dass diese Phänomen auch mit der Streckenoberfläche zu tun haben könnte: "Es ist die Frage, ob das hier auch am Asphalt liegen könnte, der in ein paar Kurven neu verlegt wurde."

Keine Erkenntnisse bei Nässe

Andere Piloten machten ähnliche Erfahrungen - zum Beispiel Button, der den Hungaroring bei Nässe gut kennt und lieben gelernt hat. "Ich bin eine Runde auf Intermediates gefahren", schildert er seine Erfahrungen. "Es war ziemlich nass, auf der Strecke gab es Bäche. Mit diesen Reifen lohnt sich das Herausfahren kaum. Obwohl die Hälfte der Strecke trocken war und die Hälfte unter Wasser stand. So habe ich mir die Reifen auf einer halben Runde zerstört und hatte dann keine Reifen mehr, als ich ins Nasse kam."

"So habe ich mir die Reifen auf einer halben Runde zerstört." Jenson Button

Teamkollege Lewis Hamilton machte diesen Fehler nicht und blieb stattdessen an der Box: Seiner Meinung nach wären einige Runden im Nassen "Zeitverschwendung" gewesen: "Vor Kurve eins war es ja noch fast trocken, dann wurde es nass, dann wieder trocken, dann wieder nass und wieder trocken. Da kannst du nicht viel lernen. Bei komplett feuchten Bedingungen hätte man schauen können, wie man die Intermediates und die Regenreifen auf Temperatur bringt. So hatten wir aber keine Chance dazu."

Fahrer hoffen nicht auf Regenrennen

Dabei hatte gerade McLaren auf trockene Bedingungen gehofft, denn die Truppe aus Woking brachte zuletzt viele neue Teile, die man aufgrund des wechselhaften Wetters und des Testverbot im Training kaum evaluieren konnte. "Wir hatten diese Saison eine bemerkenswerte Regenserie in den Freien Trainings", fällt Teamchef Martin Whitmarsh auf. "Es wäre schön, wenn es stabil und trocken wäre, damit die Ingenieure besser arbeiten können. Das ist aber für alle gleich, und alle versuchen in unterschiedlichem Ausmaß, ihr Auto zu entwickeln."

"Wenn es da richtig regnet, wird es problematisch." Nico Hülkenberg

Doch was passiert, wenn der Himmel am Sonntag seine Schleusen öffnet und es zu den angekündigten Regenschauern kommt? "Dann wird es schwer", glaubt Glock. "Selbst mit den Vollregenreifen ist es schwierig, wie man bei den letzten Rennen gesehen hat. Da gibt es in meinen Augen Verbesserungsbedarf." Landsmann Nico Hülkenberg schlägt in die gleiche Kerbe: "Wenn es da richtig regnet, wird es selbst mit Vollregenreifen richtig problematisch." Er schließt sogar einen Rennabbruch nicht aus.

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