• 21.04.2010 08:30

  • von Stefan Ziegler

Tung: "Eine fantastische Möglichkeit"

Renault-Testfahrer Ho-Pin Tung über seine neue Rolle in der Formel 1, seine Aufgaben bei einem Grand Prix und die Bewährungssaison in der GP2

(Motorsport-Total.com) - Ein Rennen in China hat die Formel 1 bereits, doch noch wartet die "Königsklasse" auf ihren ersten chinesischen Stammpiloten. Letzteres steht auch auf der Wunschliste von Rennchef Bernie Ecclestone, doch bislang hat sich noch kein Talent aus dem Reich der Mitte aufgedrängt. Ho-Pin Tung hat 2010 aber zumindest den Sprung in die Reservereihe des Renault-Rennstalls geschafft.

Titel-Bild zur News: Ho-Pin Tung

Ho-Pin Tung darf beim Renault-Team wichtige Formel-1-Erfahrungen sammeln

Der 27-Jährige ist der offizielle Test- und Ersatzpilot der ehemaligen Weltmeister, die seit dieser Saison unter neuer Regie in der Formel 1 antreten. Und Tung soll 2010 auf höhere Aufgaben vorbereitet werden. Der Nachwuchspilot beobachtet zu diesem Zweck ganz genau, was an den Rennwochenenden vor sich geht und wie sich die Stammfahrer des Teams verhalten.#w1#

"Im Prinzip mache ich genau die gleichen Dinge, wie die beiden Stammpiloten - abgesehen vom Fahren an sich natürlich", beschreibt der Chinese seine Rolle bei Renault. "Ich bin bei allen Meetings dabei und bin hin und wieder auch in Aktivitäten für die Sponsoren eingebunden. Gemeinsam mit den Stammfahrern nehme ich verschiedene Termine wahr", erläutert der langjährige GP2-Pilot.


Fotos: Renault, Großer Preis von China


"Für mich ist das eine fantastische Möglichkeit. Ich kann von der gesamten Erfahrung des Teams profitieren", meint Tung. Vor allem der direkte Kontakt zum Team sei ihm wichtig: "Ich kann sämtliche Daten einsehen und verfolge die Telemetrie, wenn die Autos auf der Strecke sind. Das Feedback der beiden Stammfahrer hilft mir auch sehr dabei, mich selbst als Rennfahrer weiterzuentwickeln"

Die Formel 1 sei allerdings noch immer ungewohntes Territorium für ihn, so Tung weiter. "Natürlich ist es anders als alles, was ich bisher gewohnt war. So gesehen wurden meine Erwartungen sogar übertroffen", hält der chinesische Rennfahrer fest. "Im Team sind alle sehr offen und nett. Ich fühlte mich von Anfang an überaus wohl. Ich versuche einfach, den bestmöglichen Job zu machen."

Dies gilt freilich auch für die GP2-Hauptserie, die Tung in dieser Saison für DAMS bestreiten wird. "Das ist ein Teil des Fahrerprogramms von Renault", erklärt der 27-Jährige - Fernziel ist natürlich die Formel 1: "Die Jungs dort sind vielleicht die Besten ihrer Zunft, denn sie fahren in der 'Königsklasse'. Ich hoffe, dass ich in der Zukunft ebenfalls zu dieser Riege hinzustoßen kann. Dafür gebe ich alles."