• 29.08.2010 09:53

  • von Fabian Hust, Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Trulli: Wechsel zu Pirelli könnte zu Überraschungen führen

Der Lotus-Pilot über die Entwicklung des Teams und die Auswirkung, welche die Umstellung von Bridgestone- auf Pirelli-Reifen haben könnte

(Motorsport-Total.com) - Das Lotus-Team zeigte in der Qualifikation zum Großen Preis von Belgien eine starke Leistung. Hinzu kam, dass man von den Strafen gegen Nico Rosberg, Sébastien Buemi und Michael Schumacher profitierte. Damit rutschten Heikki Kovalainen und Jarno Trulli auf die Startpositionen 13 und 15 nach vorne.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Trulli: Gedanken an den Reifenwechsel - vielleicht eine Chance für Lotus?

Mit dem malaysischen Team geht es aufwärts, das stimmt Jarno Trulli zufrieden: "Nach dem, was ich bisher gesehen habe, bewegen wir uns diesbezüglich in eine gute Richtung. Das Projekt nimmt Formen an."

Bereits jetzt blickt der Rennfahrer aus Pescara optimistisch auf die kommende Saison: "Anhand der Zahlen, die man mir bislang vorgelegt hat, würde ich sagen: Wir sollten 2011 deutlich besser auftreten. Wir erwarten, im Mittelfeld zu sein."#w1#

Trulli spricht von einer "Lotterie"

Doch es gibt auch Faktoren, welche die ganzen Berechnungen über den Haufen werfen könnten, dessen ist sich der erfahrene Formel-1-Pilot bewusst. Hintergrund ist die Umstellung auf den neuen exklusiven Reifenlieferanten Pirelli: "Man muss im Hinterkopf behalten, dass es im kommenden Jahr eine Lotterie sein wird, weil wir einen neuen Reifenlieferanten haben."

"Die Reifen haben einen unglaublich großen Einfluss auf das Auto und auf die Entwicklung des Fahrzeugs - mehr als man sich vorstellen kann. Das betrifft die Arbeit im Windkanal und auch die Leistung auf der Rennstrecke. Das ist sehr wichtig im Hinblick auf die neue Saison. Die Reifensituation ist ein großes Fragezeichen für jeden."

Wird ein Topteam auf dem falschen Fuß erwischt?

Aufgrund dieses "großen Fragezeichens" könnte es sein, dass es im kommenden Jahr ein Topteam gibt, das unerwartet nicht bei der Musik ist: "Das könnte aber schlicht und ergreifend daran liegen, dass ihre Daten nicht dem entsprechen, was sie erwartet haben. Der Wechsel an der Reifenfront könnte gut und gerne ein halbes Jahr oder sogar eine komplette Saison in Anspruch nehmen."

"Man denke nur, was passierte, als Renault von Michelin zu Bridgestone wechselte. Für niemanden ist das einfach, doch für uns könnte sich das als Vorteil entpuppen. Wir haben ohnehin viel weniger Daten als alle anderen, daher beginnen wir das kommende Jahr angesichts der neuen Reifen auf einem ähnlichen Niveau."