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Trulli: "Es kann alles passieren"
Der Toyota-Pilot über die Herausforderung Monte Carlo, die Kollision mit dem Teamkollegen in Spanien und die Situation im Team
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Auch du hast in Monaco bereits gewonnen. Warum war dieser Sieg so etwas Besonderes für dich?"
Jarno Trulli: "Das ist der Grand Prix der Saison: Die Atmosphäre ist toll, es gibt viele Dinge. Auch die Geschichte, die dahinter steht, und es ist nicht einfach, hier zu gewinnen. Wahrscheinlich ist es sogar einfacher, es zu verlieren. Es kann alles passieren. Das Qualifying ist sehr wichtig, man sollte aus der ersten Reihe starten, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch das nicht immer hilft. Am Ende muss man im Rennen alles ordentlich machen, man muss versuchen, sein Bestes zu geben. Vielleicht gewinnt man das Rennen dann, denn während des Rennens darf man nie aufgeben und nicht langsamer werden, man muss immer konzentriert bleiben."

© xpb.cc
Jarno Trulli hat gute Erinnerungen an die Strecke in Monte Carlo
"Aber das ist nicht einfach, denn man befindet sich ja nicht auf einer Rennstrecke, sondern auf Straßen. Für Fehler ist da kein Platz, man muss alles richtig machen, das gesamte Wochenende über. Aber die Atmosphäre hier ist immer schön, auch wegen der vielen Leute. Italien liegt ja gleich nebenan, daher gibt es für Ferrari und die italienischen Fahrer viel Unterstützung."#w1#
Frage: "Du hast das Qualifying erwähnt. Könnte es hier noch schwieriger werden, sich in den einzelnen Sessions durchzusetzen?"
Trulli: "Ich denke da ähnlich wie die anderen, wir sind schon etwas besorgt wegen des Qualifyings am Samstag. Monaco war schon ohne Verkehr ein schwieriger Kurs für das Qualifying, aber am Samstag werden 22 Autos auf der Strecke sein. Ich denke, das sind zu viele, um eine freie Runde zu bekommen, speziell in den ersten beiden Durchgängen wird es wirklich schwierig werden. Wir hatten schon in einigen vergangenen Rennen Probleme und ich bin sicher, dass wir auch hier Probleme haben werden."
"Wir alle wissen, dass in Monaco das Qualifying wichtig ist, weil ein Überholen fast unmöglich ist. Ich denke, dass es einen großen Kampf darum geben wird, eine freie Runde zu bekommen, und ich bin mir sicher, dass dabei auch einige Pech haben werden und einige glücklicher sein werden. Wir werden es sehen. Aber ich erwarte einen harten Samstagnachmittag."
Frage: "In Barcelona gerieten beide Toyota aneinander. Wie kam die Kollision mit Ralf Schumacher zustande und wie waren die Reaktionen darauf?"
Trulli: "Es war Pech, dass wir in der ersten Kurve kollidierten. Ich denke, dass es ein Missverständnis war, denn ich erwartete nicht, dass er mich am Ende der Geraden angreifen würde, aber das Team lässt uns gegeneinander kämpfen. Dabei mögen sie es natürlich nicht, wenn beide Autos dabei kollidieren. In dieser Phase war Ralf schneller, denn ich war auf alten Reifen unterwegs, die schon körnten, und Ralf war auf neuen Pneus. Es war etwas unglücklich und ich hoffe, dass wir diese Probleme nicht erneut haben werden."
Frage: "Gab es die Überlegung, dass du ihn vorbei lassen würdest, weil er schneller war?"
Trulli: "Darauf könnten wir uns wahrscheinlich verständigen. Ralf und ich werden wohl miteinander reden und sehen, was dann passiert. Es kann ja vorkommen, so wie im vergangenen Rennen, dass ein Fahrer ein Problem hat, der andere aber gut unterwegs ist. Es ist nicht das erste Mal, dass mir oder ihm so etwas passiert, daher könnten wir die Positionen tauschen und gegen Ende des Rennens wieder zurücktauschen."
Frage: "Wieder zurück zur Strecke hier: Welche Stelle hier empfindest du als am gefährlichsten, und wo kann man am besten überholen?"
Trulli: "Herausfordernd ist es überall, es ist den Straßenkurs, jede Ecke ändert sich von Runde zu Runde. Aber die Kurve, die ich am herausforderndsten finde, ist wohl der 'Swimming Pool'-Bereich. Es ist eine sehr schnelle Kurve, technisch und schwierig. Überholen kann man da aber kaum. Im Vorjahr folgte ich einem Renault, der drei Sekunden pro Runde langsamer war, und auch da war das Überholen schwierig. Aber so ist das, das ist Monaco."
Frage: "Spürst du bereits Auswirkungen des Abgangs von Mike Gascoyne, und wie hat sich die Arbeitsweise bei Toyota dadurch verändert?"
Trulli: "Das ist schwer zu sagen, denn wenn so etwas in der Saison passiert, dann bekommt man das gar nicht so mit. Man ist so sehr darauf konzentriert, einfach weiterzuarbeiten und über das nächste Wochenende nachzudenken, dass man dazu wenig sagen kann. Aber gegenüber vorher hat sich wenig geändert. Es ist aber schade, einen guten Ingenieur zu verlieren, aber das ist Teil der Formel 1. Es gab Konflikte im Team, ich weiß aber nicht genau was, aber so war die Entscheidung. Wir müssen einfach weiterarbeiten."

