Trulli: "Auch Ferrari hat lange warten müssen"
Jarno Trulli hat die Geduld mit seinem Toyota-Team noch lange nicht verloren, immerhin haben auch andere Teams eine längere Durststrecke hinter sich
(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli feierte sein Formel-1-Debüt im März 1997 in Australien, damals noch auf einem Minardi-Hart. Mittlerweile ist der Italiener einer der altgedienten Piloten im Starterfeld und als Hobbywinzer hofft er, dass es ihm und seinem Toyota-Team so ergeht, wie dem Wein, der in den Fässern seines Weingutes vor sich hin reift.

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Jarno Trulli hat viel Geduld mit sich und seinem Toyota-Team
Denn obwohl der 32-Jährige bereits 171 Grand Prix absolviert hat, steht er nur ein einziges Mal in den Siegerlisten, als er 2004 für Renault in den Strassen von Monaco triumphieren konnte. Dies liegt unter anderem auch an seinem Toyota, der trotz großem Budget noch nicht der große Wurf gewesen ist, auf den die Japaner seit Anfang 2002 warten müssen.#w1#
In der Formel 1 ist Geduld gefragt
Doch Trulli hat in seinen zehn Formel-1-Jahren Begriffe wie Geduld und Abwarten verinnerlicht: "Was ich in den zehn Jahren Formel 1 gelernt habe, ist, dass man immer bereit sein muss, das Beste aus sich selbst herauszuholen", bemerkte er jetzt gegenüber 'Formula1.com'.
Die Formel 1 sei ein "sehr schwieriger Job" und er verdeutlicht am Beispiel von Ferrari, wie lange das Schicksal in der Lage ist, Geduld einzufordern. Für einen Fahrertitel haben die Italiener über 20 Jahre warten müssen, "daran sieht man, dass selbst etablierte und sehr erfahrene Teams ihre Schwierigkeiten haben." Toyota sei noch verhältnismäßig neu dabei, argumentiert er.
Rennpace als Hauptproblemfeld
Jetzt fahren die Japaner erneut nur im Mittelfeld und die Lücke zur Spitze scheint zu groß, um sie in einer Saison schließen zu können. Vor allem die Rennpace der rot-weißen Boliden aus Köln-Marsdorf ist es, die dem Mann aus Pescara schwer im Magen liegt.
"Ganz allgemein glaube ich, dass unser Auto im Qualifying besser funktioniert, als im Rennen", weiß Trulli. "Wir haben auch gesehen, dass wir vergangene Saison das meiste aus dem Auto herausgeholt haben, als wir auf neuen Reifen und mit wenig Sprit unterwegs waren. Im Rennen können wird diese Pace nicht aufrecht erhalten."
Unter dem Strich ist das zu wenig, gemessen an den hohen Erwartungen, die die Japaner angesichts ihres finanziellen Aufwands selbst hegen. Aber Hobbywinzer Trulli hat gelernt, dass ein guter Wein seine Reifezeit benötigt.

