Trotz Überrundung: Vettel glaubt an Ex-Team Red Bull

In Sepang konnte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel sein ehemaliges Team Red Bull weit hinter sich lassen - Aus Erfahrung weiß er aber: Sie kommen zurück

(Motorsport-Total.com) - Und dann fuhr Sebastian Vettel nicht nur den Mercedes vor der Nase weg, sondern konnte auch zum Überrunden der Red Bull ansetzen. Wie ein Auszug aus der Sparte "Der Motorsport schreibt die schönsten Geschichte" bleibt vom Grand Prix von Malaysia die Szene hängen, wie der Neu-Ferrari-Pilot in seinem ersten siegreichen Rennen für die Scuderia an den Boliden seines ehemaliges Teams Red Bull vorbeizieht. Vettel selbst hält den Ball allerdings flach, gerade weil er weiß, woher er kam.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Unter Freunden: Sebastian Vettel hat zu Red Bull noch ein gutes Verhältnis Zoom

"Blue flag", tönte es im Funkverkehr, als Vettel melodisch die Überholhilfe der Rennleitung anforderte, um ohne Probleme an seinen langsameren Kollegen vorbeizukommen. Auch Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat gehörten zu den zurückliegenden, die vom viermaligen Weltmeister einkassiert wurden. Eine Szene, wie sie beudeutungsschwangerer kaum hätte sein können.

Denn die Saison 2014 liegt noch gar nicht weit zurück, in der Vettel nach vier dominanten Jahren plötzlich selbst zurückfiel, auch die eine oder andere Überrundung in Kauf nehmen musste und vor allem vom damaligen Teamkollegen Ricciardo in Grund und Boden gefahren wurde.

Vettel selbstkritisch: Mitschuld an schlechter Saison 2014

Schadenfreude empfand Vettel bei dem Manöver gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber aber nicht, ebenso wenig schreibt er die Bullen für diese Saison schon ab: "Das Bild trügt. Ich kenne das Team in- und auswendig. Eine ihrer großen Stärken ist es, zurückzukommen." Selbstkritisch erinnert sich der 27-Jährige dabei daran, was er selbst noch vor ein paar Monaten erleben musste: "Das vergangene Jahr war kein gutes für mich. Wir hatten ein gutes Auto, aber ich habe es auch nicht hinbekommen, die Leistung herauszukratzen.

"Vielleicht hat er das vergangene Jahr gebraucht", beurteilt Sky-Experte Marc Surer das Vettel-Comeback auf dem Siegertreppchen. "Vorher hatte er immer das beste Chassis im Feld. Dann hat er plötzlich nicht mehr das beste Auto und eine Antriebseinheit, die auch nicht so funktioniert hat, wie sie sollte. Ich glaube, das ist ein ernüchterndes Jahr gewesen, was ihn vielleicht stärker gemacht hat."

"Es ist normal, dass man kritisiert wird. Manchmal zu Recht, manchmal nicht", erklärt Vettel passenderweise, wie er mit der Situation 2014 umgegangen ist. "Letzten Endes gehört es im Leben dazu. Jeder, der morgens zur Arbeit geht, kennt es. Manchmal bekommt er vom Chef einen auf den Deckel, manchmal wird er gelobt. Zuckerbrot und Peitsche hat für alle noch gut funktioniert."


Fotostrecke: GP Malaysia, Highlights 2015

Letztendlich scheint der gewagte Wechsel aus dem gemachten Nest bei Red Bull, wo er sechs Jahre unter Vertrag gestanden hatte, zu der unsicheren Zukunft bei Ferrari aufgegangen zu sein. "Es freut mich für Sebastian, der seinen Emotionen nachgegeben hat und zu Ferrari gegangen ist", sagt Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda dazu bei 'RTL'. Der Österreicher weiß: "Die Rechnung geht nur auf, wenn er gewinnt."

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