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Trotz McLaren-Wechsel: Renault will mit Ricciardo 2020 "ganz normal arbeiten"

Für Renault-Teamchef Cyril Abiteboul ändert sich an der Arbeit mit Daniel Ricciardo trotz dessen Teamwechsel zum Ende der Saison nichts - aus mehreren Gründen

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn bereits vor dem verspäteten Beginn der Formel-1-Saison 2020 klar ist, dass Daniel Ricciardo Ende des Jahres in Richtung McLaren abwandern wird, sieht sein Noch-Team Renault keine Veranlassung, ihn nicht in alle technischen Details einzubeziehen. Man wolle weiter so eng wie möglich zusammenarbeiten.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Cyril Abiteboul

Daniel Ricciardo bleibt laut Cyril Abiteboul 2020 voll in die Entwicklung involviert Zoom

"Es wird keine Vorzugsbehandlung zwischen Esteban (Ocon; Anm. d. R.) und Daniel auf der Grundlage seiner Entscheidung geben, denn das ist nicht die Politik des Teams", versichert Cyril Abiteboul in einer Medienrunde. Dass McLaren durch Ricciardos Wechsel von Renault-Wissen profitieren könnte, fürchtet er nicht.

Und das aus mehreren Gründen. Zum einen räumt Abiteboul ein: "Es besteht dazu keine Notwendigkeit, denn seien wir ehrlich, so wie es jetzt steht, werden wir nicht um irgendeine Meisterschaft kämpfen. Es würde absolut keinen Sinn machen, Daniel nicht in den Entwicklungsprozess des Autos einzubeziehen."

Renault arbeitet mit Ricciardo 2020 "ganz normal" weiter

Zum anderen sind die Teams durch ein neues Token-System für 2021 in dem, was sie ändern können, ohnehin beschränkt. Ricciardos künftiger Arbeitgeber wird seine Token aufgrund eines Motorenwechsels von Renault zu Mercedes zudem für die Anpassung seines Autos an die neue Antriebseinheit aufwenden müssen.

"So wie die Struktur ist, dass die Autos zwischen diesem und nächstem Jahr mehr oder weniger eingefroren sind, und McLaren alle seine Token für die reine Chassis/Motor-Integration verwenden muss, wird uns das die Möglichkeit geben, mit Daniel ganz normal zu arbeiten", bewertet Abiteboul die Situation mit Ricciardo.

"Die einzige Sache ist, dass er nicht dem Jahr 2022 ausgesetzt sein wird", schränkt der Teamchef ein. "Aber ehrlich gesagt wäre das sowieso nicht der Fall gewesen, denn aus Fahrersicht ist es immer noch ein bisschen weit weg, auch wenn sich ein wesentlicher Teil unserer Belegschaft bereits auf das Jahr 2022 vorbereitet."


Fotostrecke: Formel 1 2020: Der neue Renault R.S.20 von Daniel Ricciardo in Bildern

Ricciardo wünscht sich starken Abschluss mit Renault

Ricciardo selbst sagte nach Bekanntwerden seines Wechsels zu McLaren, er rechne nicht damit, dass sich die Atmosphäre innerhalb von Renault durch seine Entscheidung stark verändern werde - auch wenn es beim ersten Aufeinandertreffen seit der Ankündigung einige "unangenehme" Momente geben könnte.

"Aber eigentlich denke ich, dass wir wieder zur Tagesordnung übergehen können, da seit der Nachricht nun schon einige Zeit vergangen ist und ich mit einigen Mitgliedern des Teams gesprochen oder sie sogar schon gesehen habe", so Ricciardo. "Von meiner Seite habe ich es auf jeden Fall hinter mir gelassen."

Der künftige Wechsel zu McLaren spiele für diese Saison in seinem Kopf also keine Rolle, versichert der Renault-Pilot. "Ich denke, wir freuen uns jetzt alle darauf, wieder Rennen zu fahren. Hoffentlich kommt eine Reihe von Rennen zustande, und hoffentlich bekommen wir die Chance, das irgendwie stark zu beenden."

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