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Toto Wolff: Red Bull hat sich Formel-1-Dominanz hart erarbeitet

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zollt Red Bull Respekt für die Arbeit und sieht die anderen Teams in der Pflicht, für mehr Entertainment zu sorgen

(Motorsport-Total.com) - Gewinnt Red Bull in der Formel-1-Saison 2023 alle Rennen? Diese Gefahr könnte bestehen, wenn man sich die aktuelle Performance des RB19 im Vergleich mit der Konkurrenz anschaut. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff möchte das natürlich verhindern, kennt die Situation aber auch von der anderen Seite.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff

Toto Wolff muss sich mit Mercedes der harten Realität stellen Zoom

"Wir haben auch 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 solche Stimmen gehört", sagt der Österreicher, dessen Team damals über Jahre hinweg die Formel 1 dominiert hatte.

Für Wolff ist die Formel 1 einfach "eine Leistungsgesellschaft", wie er sagt. "Auch wenn es für die Show nicht gut ist, dass immer dieselben gewinnen, liegt es daran, dass sie einen guten Job gemacht haben und wir nicht."

Und das ist für ihn auch das Besondere an der Formel 1: "Man muss hart arbeiten, um zu gewinnen. Und dann hat man es auch verdient", so Wolff. "Das ist vielleicht von der kommerziellen Seite her nicht gut, aber es ist das, was die Formel 1 so besonders macht."

Daher kann er auch der Arbeit von Red Bull Respekt zollen und sieht Mercedes und die Konkurrenz in der Bringschuld, das Entertainment in der Formel 1 zu erhöhen: "Wir alle hoffen auf einen guten Unterhaltungsfaktor", sagt er. "Es ist unsere Pflicht, mit allem, was wir haben, diese Jungs einzuholen und zu bekämpfen."

Wolff weiß aber auch, dass das schwierig sein könnte. Mercedes ist schon das zweite Jahr in Folge nicht auf Augenhöhe und dürfte es schwer haben, den Rückstand auf die Bullen in diesem Jahr aufzuholen. "Wir haben zwar erst zwei Rennen in diesem Jahr hinter uns, aber ist das realistisch, wenn wir uns die Abstände ansehen? Nein, ist es nicht", gibt er zu.

"Aber wir wollen einfach alles geben und dann sehen, was dabei herauskommt", sagt Wolff weiter und verweist auf das vergangene Jahr. Dort hatte der W13 zu Saisonbeginn einen großen Rückstand und stark mit Porpoising zu kämpfen. Am Saisonende konnte man dann aber sogar ein Rennen gewinnen.


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"Wir sind näher an sie herangekommen. Und ich denke, das muss unser Ziel sein", so Wolff.

Doch die Konkurrenz schläft natürlich auch nicht, und Red Bull wird alles in die Waagschale werfen, um den Vorsprung zu zementieren - ähnlich wie es Mercedes zu Beginn der Hybridära gelungen ist, als man achtmal in Folge das beste Team war.

Das Risiko einer langen Dominanz sieht Wolff nun ebenfalls, gibt aber nicht auf: "Das ist eine Meisterschaft der Budgetgrenze, eine technische Meisterschaft, eine sportliche Meisterschaft", sagt er. "Wir werden alle Winkel betrachten, die es gibt, um unsere relative Leistung im Vergleich zu Red Bull zu optimieren und ihnen Paroli zu bieten."


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"Damit das Kräfteverhältnis nicht für die nächsten zwei, drei Jahre schon festgelegt ist."