• 12.11.2010 16:34

  • von Fabian Hust

Toro Rosso zufrieden: Langsame Zeiten täuschen

Beim italienischen Rennstall gibt man sich zufrieden, denn durch zwei Dreher verlorene bessere Zeiten verzerren das Bild

(Motorsport-Total.com) - Für die Scuderia Toro Rosso verlief der letzte Trainingstag der Formel-1-Saison 2010 wenig erfolgreich - zumindest könnte man dies beim Blick auf die Zeiten meinen. Jaime Alguersuari war am Freitagabend mit 2,240 Sekunden Rückstand auf Position 17 zu finden. Teamkollege Sébastien Buemi fehlten auf Rang 18 liegend 2,696 Sekunden auf die Konkurrenz. Beide Piloten drehten sich auf ihren schnellsten Runden, wären also unter normalen Umständen weiter vorne aufgetaucht.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi, Jaime Alguersuari

Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari am Freitag: Zwei Fahrer, zwei Dreher

"Ich bin froh, dass ich hier beim letzten Rennen der Saison bin", so Alguersuari. "Ich fühle mich mental und körperlich stark, und es scheint, als würden wir auf der Strecke ziemlich gute Arbeit verrichten. Wir haben ganz ordentlich konkurrenzfähige Rundenzeiten, und die Abnutzung der Reifen scheint für uns hier kein allzu großes Problem zu sein. Morgen wird noch mehr kommen, denn das Setup des Autos ist noch nicht 100-prozentig in Ordnung. Aber ich habe das Gefühl, dass wir das in den Griff bekommen können."

"Gegen Ende habe ich etwas zu viel Druck gemacht, drehte mich und der Motor ging aus. Meine Reifen waren zu diesem Zeitpunkt etwas alt, aber ich attackierte immer noch, bin zu früh auf das Gas gestiegen, weswegen ich die Kontrolle über das Heck verlor. Ich versuchte, das Limit zu finden, und wollte schauen, ob ich außen in der Kurve auf dem Randstein bremsen kann. Ich habe nun verstanden, dass ich das nicht machen kann! Zum Glück habe ich nichts berührt, sodass das Auto in Ordnung ist."

"Ich bin mit der Balance des Autos auf dem härteren Reifen glücklich, denn wir haben einen kurzen Versuch auf benutzten harten Reifen durchgeführt, und der sah ganz konkurrenzfähig aus. Es ist kein Problem, vom Tageslicht in das Flutlicht zu gehen, denn das haben wir schon vergangenes Jahr durchgemacht. Ich habe lediglich einen Visierfilter entfernt, als es dunkel wurde."

"Nun sind wir zum letzten Freitag der Saison gekommen", so Buemi. "Die Strecke hier ist für mich ziemlich neu, da wir lediglich einmal zuvor hier gewesen sind, und heute war der Asphalt ziemlich grün. Ich hatte heute Morgen an den Reifen starke Abnutzungserscheinungen, wir hatten jedoch das Gefühl, dass dies einfach jene Situation ist, die wir hier schon im vergangenen Jahr angetroffen haben."

"Wir erwarteten eine große Verbesserung, und das war auch der Fall, aber ich war nicht in der Lage, das Maximum aus den weichen Reifen zu holen, da ich mich auf einer schnellen Runde in der Kurve 16 drehte."

"Alles in allem haben wir einen guten Arbeitstag gehabt, versuchten verschiedene Setups aus, welche uns eine gute Richtung gezeigt haben, in die wir morgen arbeiten werden. Dann werden wir versuchen, uns zu verbessern. Es war in Bezug auf die Sicht kein Problem, vom Tageslicht in die Nacht zu wechseln."

"Wir erwarteten ein übliches Freitagsprogramm", so Chefingenieur Laurent Mekies. "Aber der Regen heute Morgen hat uns überrascht, und dieser bedeutete, dass wir alle wirklich etwas später angefangen haben."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Abu Dhabi, Freitag


"Von da an war es eine Standardeinheit, abgesehen von der Tatsache, dass wir mit Jaime etwas Zeit verloren, als er sich auf seiner schnellen Runde auf den weicheren Reifen von der Strecke drehte. Glücklicherweise gab es keinen Schaden, aber unglücklicherweise wurde das Auto abgewürgt, sodass er nicht mehr weiterfahren konnte."

"Wir hatten während des Tages keine Probleme mit der Zuverlässigkeit. Wir arbeiteten uns durch ziemlich viele Teile, die wir testeten. Wir haben also ausreichend viele Daten vorliegen."

"Was die Reifen betrifft, so ist die Situation nicht schwarz und weiß. Das wird die kommenden zwei Tage interessant gestanden. Im vergangenen Jahr war es sehr unüblich, als alle befanden, dass sich der härtere Reifen besser verhält als der weichere."