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  • 14.03.2015 13:51

  • von Dieter Rencken & Ryk Fechner

Toro Rosso: Verstappen hat Schmerzen und greift zur Flasche

Einen Red Bull ließen die Toro-Rosso-Piloten dank niedriger Temperaturen hinter sich - Fahrbarkeit des Antriebsstrangs noch verbesserungswürdig

(Motorsport-Total.com) - Dass Carlos Sainz jun. sein erstes Qualifying in den Top 10 beenden würde, hätte er sich wohl nicht träumen lassen. In 1:28.510 Minuten umrundete er den Kurs in Q3. Damit sicherte er sich Startplatz acht direkt hinter Daniel Ricciardo vom Schwester-Team Red Bull: "Vom ersten Test wusste ich nur, dass sich das Auto gut anfühlt. Ich wusste nur nicht, wo wir stehen und heute haben wir dieses Gefühl bestätigt."

Dass es noch schneller gehen würde, daran hat Sainz jun. keine Zweifel. Schließlich sei er noch ein Rookie. "Sicherlich kann man da mehr rausholen", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Am Ausgang von Kurve 13 hatte sein Antrieb außerdem einen Leistungsabfall zu verzeichnen: "Das war etwas ärgerlich, aber solche Dinge passieren eben." Dass er allerdings Ricciardo und Romain Grosjean, der sich für die neunte Startposition qualifizierte, im Rennen hinter sich lassen kann, glaubt der Spanier nicht so recht.

"Das ist ein ziemlich hohes Ziel, wenn ich davon ausgehe, dass ich mit Jungs wie Ricciardo und Grosjean kämpfen werde. Die haben viel Erfahrung. Von Runde eins an werde ich lernen. Ich werde von ihnen lernen, werde es mir anschauen und genießen", prognostiziert er mit Blick auf seine nächsten Kontrahenten. Früher habe er sich die Rennen zwecks Selbststudium als Video angesehen. Jetzt steckt der Spanier mittendrin. Damit die Startabläufe funktionieren, habe er vom Team einen Stapel Papier bekommen, um zu büffeln: "Das ist meine Hauptaufgabe: Lernen und morgen alles wie ein Computer beherrschen."

Verstappen beklagt Rückenschmerzen

Weniger zufrieden mit seiner Leistung war Teamkollege Max Verstappen. Ein kleiner Verbremser und anschließendes Übersteuern kosteten den Niederländer in seiner schnellsten Runde einige Zehntelsekunden. Mit 1:28.868 Minuten kam der Niederländer auf Rang zwölf und verfehlte den Einzug in Q3 um einen Wimpernschlag: "Ich entschuldige mich für meine Rundenzeit. Durch das Übersteuern verlor ich etwas Zeit, aber das ist Teil meiner Lernkurve."

Dass sich seine Hinterreifen durch das Übersteuern erhitzten, kam erschwerend hinzu. Der Niederländer versuchte noch etwas Druck zu machen, doch: "Dann war die Runde schon vorbei." Nicht nur das behinderte die Qualifying-Abläufe des jüngsten Fahrers in der Geschichte der Formel 1. Verstappen klagte über Rückenschmerzen.


Großer Preis von Australien

Die Trinkflasche in seinem Cockpit hatte sich gelöst: "Ich habe sie im Qualifying nicht benutzt, also haben die Mechaniker sie weggeklebt." Das sei zwar etwas unangenehm gewesen, habe sich auf die Rundenzeit aber nicht weiter ausgewirkt. Verstappen glaubt, dass er es wie sein Teamkollege in Q3 hätte schaffen können: "Mit Sicherheit hätten wir näher an Carlos dran sein können."

Höchstgeschwindigkeit problematisch

Im Rennen hofft Verstappen daher auf Punkte. Mit wie vielen Stopps er zum Erfolg fahren würde, kann er noch nicht so recht einschätzen, aber: "Ich habe einen weiteren Satz weicher Reifen. Das hilft auf dieser Strecke sicherlich, denn die Weichen sind die besten für diese Strecke." Mit den Erfahrungen der Wintertests gehen beide Toro-Rosso-Fahrer davon aus, dass ihnen die kühlen Temperaturen in die Karten spielen werden. "Man kann auf den Reifen zur Sache gehen und sie sind immer noch in Ordnung", meint Verstappen.

Max Verstappen

Eine Trinkflasche sorgte bei Max Verstappen für Unannehmlichkeiten Zoom

Während Toro Rosso sich gut präsentierte, klagten die Piloten bei Red Bull über die mäßige Fahrbarkeit des Renault-Motors. Ist das auch beim Juniorteam ein Problem? "Bezüglich des Motors sind wir im Moment leider etwas limitiert, auch mit den Änderungen, die wir für morgen vornehmen können. Ich denke, das ist nicht ideal, aber man kann es zumindest fahren und (die Probleme; Anm. d. Red.) umfahren", bestätigt Sainz. Im Moment sei das Hauptproblem die Höchstgeschwindigkeit: "Wir sind gut in den Kurven, aber viel schlechter auf den Geraden."

Etwas positiver sieht es Verstappen. Zwar gäbe es Probleme, aber: "Es wird immer besser und besser. Renault arbeitet sehr hart und sie kommen näher ran."