• 16.04.2011 10:44

  • von Marco Helgert

Toro-Rosso-Höhenflug: Zwei Top-10-Startplätze

Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi waren die Nutznießer der Qualifyingunterbrechung - Doch das Rennen wird ungemein schwieriger

(Motorsport-Total.com) - Der Abbruch des Qualifyings gegen Ende des zweiten Segments dürfte für kaum jemanden so glücklich gekommen sein wie für Toro Rosso. Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari waren kurz zuvor auf der Bahn, hatten ihre schnelle Runden auf weichen Reifen hinter sich. Die Konkurrenz kam durch den Abbruch nicht mehr recht zum Nachlegen und so rutschten beide in die Top-10. Im Schlussteil sicherte sich Alguersuari Startplatz sieben - eine neue Bestmarke für den Spanier, der zuvor zwei Mal als Elfter startete. Buemi holte Startrang neun - die zweitbeste Platzierung des Schweizers.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi

Sebastien Buemi möchte zunächst nur ins Ziel kommen, mehr ergäbe sich dann

"Ich muss dem Team für die gute Arbeit danken. Sie haben die richtige Strategie für diese Session gewählt", so Alguersuari. "Es ist ein Erfolg für das ganze Team, dass Sebastien und ich es in das Q3 geschafft haben. Einfach war diese Aufgabe nicht. Wir haben das hier auch nicht erwartet. Der Abbruch half uns ganz sicher dabei."

Dennoch möchte man für das Rennen aus der guten Ausgangslage Kapital schlagen. "Es gibt morgen die Chance, gute Punkte zu holen", erklärt er. "Ich bin optimistisch, denn wir wählten ein Setup, das eher für das Rennen ausgelegt ist. Wir sind es nicht gewohnt, da vorne zu starten, und womöglich muss ich im Rennen defensiv fahren, um zu sehen, wie die Reifen funktionieren. Das wird hier wieder ein Schlüssel zum Erfolg sein."

Schwierige Aufgabe im Rennen

"Ich freue mich sehr über dieses Teamergebnis", so Buemi. "Ich selbst bin aber etwas enttäuscht, weil ich durch eine halbe Zehntelsekunde von Rang sieben auf neun abgerutscht bin. Aber das Team kann sehr zufrieden sein, ein solches Ergebnis hatten wir lange nicht mehr. Was immer auch die Umstände dafür waren: Das Team hat hier und im Werk hart gearbeitet und wir sind besser aufgestellt als im Vorjahr."

Diese Ausgangslage müsse man nun im Rennen nutzen. "Ich hoffe, dass das ausreicht, um in die Punkte zu kommen", so der Schweizer. "Für uns wird das ein wichtiges Rennen, weil wir diese guten Startpositionen haben. Zunächst aber müssen wir sicherstellen, dass wir auch durchfahren. Wenn wir das schaffen, könnte es ein guter Grand Prix für uns werden."

Der lustige Rennsport

"Rennsport ist schon lustig: Ausgerechnet an einem Wochenende, an dem unsere Leistungen in den Freien Trainings nicht so gut waren wie in den ersten beiden Rennen, schaffen wir es mit beiden Autos in die Top-10", so ein verwunderter Technikchef Giorgio Ascanelli. "Die Abstände im Mittelfeld sind sehr klein. Wir waren nicht ganz so stark, Force India war auf Augenhöhe, Williams kam uns auch nah."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von China, Samstag


"In Q1 lagen elf Autos innerhalb von zwei Zehntelsekunden - das zeigt, wie eng es zugeht", fuhr er fort. "Unsere Autos waren zuverlässig und auch wenn das, was Witali passiert, Pech für ihn war, so war es gut für uns. So hatten wir die Chance, vorn dabei zu sein."

Im Rennen wird die Aufgabe aber ungemein schwieriger. "Die Wettervorhersage ist stabil, aber wenn es eine Chance auf Regen gibt oder etwas Unvorhergesehenes passiert, dann ist es ein Vorteil, weiter vorn zu starten", so der Italiener. "Ich würde schon gerne Punkte holen. Und als Siebter und Neunter zu starten ist besser als als 17. und 19.. Aber das Mittelfeld ist so eng, dass in 56 Runden alles passieren kann."