Todt: "Streben nach Erfolg ist Teil unserer DNA "

Ferrari-Teamchef Jean Todt über den Weg zurück an die Spitze und die Vorbereitungen für das Installieren einer neuen Führungsriege in Maranello

(Motorsport-Total.com) - Mitte der 90er Jahre gab es eine Zeit, in der man sich irgendwie nicht so richtig vorstellen konnte, dass Michael Schumacher noch einmal Weltmeister wird, und bis zu Fernando Alonsos Meisterstück in der vergangenen Saison war es so, dass man sich keinen anderen Weltmeister als Michael Schumacher vorstellen konnte.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt wird bei Ferrari nicht mehr allzu lange als Teamchef fungieren

Das Ferrari-Team erlitt 2005 die erste WM-Niederlage im neuen Jahrtausend - und ist nun umso heißer darauf, wieder an die Spitze zu gelangen. Dass dies nicht einfach wird, ist Teamchef Jean Todt aber klar: "Es gibt keine magischen Formeln in der Formel 1, ebenso wenig wie im Alltagsleben", erklärte er in einem Interview mit der offiziellen Internetseite der Königsklasse des Motorsports, 'formula1.com'. "Die Resultate sind die Früchte der geleisteten Arbeit und der Sorgfalt, die jeden Tag investiert wird."#w1#

Erfolg ist bei Ferrari laut Todt Teil der DNA

"Unser Team wurde schon immer von einem unbändigen Siegeswillen vereinnahmt, denn das Streben nach Erfolg ist ein Teil unserer DNA. Jeder weiß, dass wir zum ersten Mal seit 1999 in eine Saison gehen, ohne einen WM-Titel zu verteidigen zu haben. Das motiviert uns aber umso mehr, Ferrari wieder in jene Position zu bringen, in die Ferrari eben gehört, nämlich an die Spitze, wenn ich das einmal so sagen darf", gab der Franzose zu Protokoll.

Unabhängig davon wird die Saison 2005 im Nachhinein als Signal dafür interpretiert, dass die so erfolgreiche Ferrari-Ära zu Ende geht und dass das Team zerfällt: Die Verträge von Michael Schumacher, Todt, Ross Brawn, Paolo Martinelli und Rory Byrne laufen am Jahresende aus, so dass sich Präsident Luca di Montezemolo langsam Gedanken darüber machen muss, wie es in Maranello weitergehen soll. Gut möglich, dass "Schumi" und Co. noch einmal zwei Jahre anhängen werden, aber ein Ende ist absehbar.

Todt lässt an seiner Motivation keine Zweifel aufkommen

"Es gibt keinen Mangel an Motivation und auch keinen Mangel an neuen Herausforderungen." Jean Todt

Todt behauptet aber, "sicherlich" noch motiviert zu sein, "sonst wäre ich nicht dazu in der Lage, so viel Zeit an meinem Schreibtisch in Maranello zu verbringen", wie er gegenüber 'formula1.com' klarstellte. "Es gibt keinen Mangel an Motivation und auch keinen Mangel an neuen Herausforderungen, denn nach all den Jahren, in denen es unser Ziel war, die Siegesserie fortzusetzen, wollen wir jetzt dort weitermachen, wo wir 2005 unterbrochen wurden."

Und: "Dann gibt es da noch eine Herausforderung, nämlich das Sicherstellen der langfristigen Zukunft der Scuderia in organisatorischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Wir - und damit meine ich diejenigen, die mit mir in dieser außergewöhnlichen Gruppe gearbeitet haben und es immer noch tun - sind ein Kapitel in der Geschichte dieses Unternehmens, aber in den nächsten Jahren werden andere folgen", kündigte der 60-Jährige seinen baldigen Rücktritt an.