• 19.07.2008 17:42

  • von Britta Weddige

Theissen: "Nicks Tempo war in Ordnung"

Mario Theissen spart nach dem Qualifying in Hockenheim mit Kritik an Nick Heidfeld, zufrieden ist er mit der Vorstellung seines Teams aber nicht

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Robert Kubica schaffte im heutigen Qualifying in Hockenheim zwar den Einzug in das Top-10-Finale, aber dort hätte sich das BMW Sauber F1 Team mehr erwartet als den siebenten Platz, und Nick Heidfeld scheiterte wegen eines Fahrfehlers gar schon im zweiten Segment. Entsprechend ernüchtert zeigte sich BMW Motorsport Direktor Mario Theissen bei der Analyse mit den Medien.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen hofft, dass beide Autos in die Punkte fahren werden

Frage: "Herr Theissen, das ist sicher nicht das, was man sich als Ausgangsposition für den Heim-Grand-Prix erwartet hat, oder?"
Mario Theissen: "Das ist richtig, wir sind überhaupt nicht zufrieden. Wir hatten uns hier mehr vorgenommen, denn wir wollen es beim Heim-Grand-Prix natürlich besonders gut machen. Das hat einfach nicht funktioniert. Wir haben schon im Freien Training gesehen, dass beide Fahrer mit dem Auto nicht zufrieden waren."#w1#

Kubica in Segment eins im Glück

"Im Qualifying kamen einige Zwischenfälle dazu. Robert ist im ersten Durchgang aufgelaufen auf einer schnellen Runde und hatte Glück, dass er überhaupt weitergekommen ist. Mit seinem siebenten Platz sind wir nicht glücklich. Nick hat im zweiten Qualifying das Auto verloren - von der Zeit her war er bis dahin gut unterwegs. Bei ihm haben die Hinterräder blockiert und er hatte einen Dreher - da ist nicht mehr viel zu machen. Jetzt muss man sehen, was von diesen Startpositionen aus noch möglich ist. Wir streben mit beiden Autos die Punkte an."

Frage: "Wenn Sie sagen, die Fahrer waren nicht zufrieden - was ist das Problem?"
Theissen: "Es hat mit der Balance zu tun und mit der Abstimmung. Das hat einfach nicht gepasst. Die Details werden wir natürlich erst den Daten entnehmen können."

"Die zweite Runde war durchaus gut, aber er hat in dieser Kurve noch einmal später gebremst. Da haben halt die Hinterräder blockiert." Mario Theissen

Frage: "Hat Nick nach dem guten Ergebnis in Silverstone beim Heim-Grand-Prix vielleicht ein bisschen zu viel gewollt?"
Theissen: "Er hat sicher nachlegen wollen, auch gegenüber der ersten Runde im zweiten Qualifying. Die zweite Runde war durchaus gut, aber er hat in dieser Kurve noch einmal später gebremst. Da haben halt die Hinterräder blockiert."

Frage: "Es war heute sehr windig. Hat das bei Nicks Dreher auch eine Rolle gespielt?"
Theissen: "Ja, der Wind spielt sicher eine Runde - sowohl bei der Abstimmungsarbeit wie auch auf der schnellen Runde. Das kann durchaus in die Irre führen, aber das müssen wir uns jetzt erst anschauen."

Frage: "Bei schwierigen Bedingungen wie heute sah es so aus, als würde dann doch wieder Robert besser mit dem Auto zurechtkommen als Nick..."
Theissen: "Naja, also im ersten Qualifying war Nick schneller als Robert, das müssen wir schon auch festhalten. Ein Ausrutscher ist schon jedem mal passiert. Das Tempo, das Nick drauf hatte, war gut, in Ordnung - und hätte auf jeden Fall für das dritte Qualifying gereicht."

Frage: "Der Rückstand auf die beiden Topteams ist doch recht groß..."
Theissen: "Wie gesagt: Wir hatten uns mehr vorgenommen. Jetzt müssen wir sehen, was von diesen Positionen aus im Rennen noch geht."

Frage: "Wie können Sie Ihre Fahrer nach vorne bringen?"
Theissen: "Die beste Lösung wäre das Wetter. Die Vorhersage geht aber eher Richtung trocken. Beide müssen jetzt das Beste aus ihrer Situation machen. Bei Nick haben wir den Vorteil, die Rennstrategie frei wählen zu können, aber das können die anderen auch, die da stehen."

Regentanz für das Rennen

Frage: "Werden Sie die Fahrer jetzt aufbauen, damit es morgen besser wird?"
Theissen: "Das ist zumindest das Ziel."

"Mit Lewis hatten wir hier gerechnet. Er setzt offensichtlich die Form von Silverstone nahtlos fort." Mario Theissen

Frage: "Die Pole-Position von Lewis Hamilton kam nicht wirklich überraschend, oder?"
Theissen: "Das ist richtig. Mit Lewis hatten wir hier gerechnet. Er setzt offensichtlich die Form von Silverstone nahtlos fort."

Frage: "Welches Wetter wünschen Sie sich für morgen?"
Theissen: "Wir stehen nicht vorne, deswegen wäre mir ein unberechenbares Rennen lieber als ein berechenbares. Das heißt, ich hoffe auf ein Regenrennen."

Frage: "Allgemein gesprochen: Woran liegt es, dass Ihre Autos noch nicht auf dem Level sind wie die vier Topautos?"
Theissen: "Das ist die pure Technik. Es ist richtig, das Auto ist noch nicht so schnell wie McLaren und Ferrari - da haben wir eine Lücke. Die hat sich im Lauf der Saison nicht verkleinert. Wir hatten bisher in allen anderen Bereichen Topleistungen und haben damit unsere Ergebnisse geholt, sprich Zuverlässigkeit, Fahrer, Rennstrategie, Boxenstopps. Das ist alles gut, aber beim Auto müssen wir noch etwas nachlegen."

Frage: "Können Sie noch nachlegen, haben Sie noch etwas in der Pipeline?"
Theissen: "Wir haben noch einiges in der Pipeline. Die Frage ist immer, wie das auf dem Auto anschlägt. Das Entwicklungsprogramm für das diesjährige Auto ist alles andere als abgeschlossen - da läuft noch eine Menge."