• 26.07.2009 19:42

  • von Dieter Rencken

Theissen: "McLaren-Sieg stimmt mich zuversichtlich"

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen erklärt im Interview, weshalb ihn der Sieg von Lewis Hamilton auf dem Hungaroring zuversichtlich stimmt

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen elf und 13 für Nick Heidfeld und Robert Kubica kann BMW Motorsport Direktor Mario Theissen nicht zufrieden sein, auch wenn er weiterhin der Meinung ist, dass seine beiden Fahrer an diesem Wochenende deutlich unter Wert geschlagen wurden. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erklärt er, warum ihm der Sieg von Lewis Hamilton Mut macht und weshalb sich erst in Valencia zeigen wird, ob der KERS-Stopp die richtige Entscheidung war.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen hofft, dass seinem Team in Valencia ein Fortschritt gelingen wird

Frage: "Herr Theissen, wie ist das heutige Rennen für Sie gelaufen?"
Mario Theissen: "Beide Fahrer hatten einen guten Start. Wir hatten sie auf einen kurzen ersten Stint ausgerichtet, um am Start Positionen gutmachen zu können. Das hat funktioniert. Leider kam Nick in der ersten Runde von der Strecke ab, sodass er zwei Positionen wieder verlor. Dennoch haben wir insgesamt aufgeholt."#w1#

Vorgezogene Boxenstopps

"Wir haben beide erste Boxenstopps wegen Verkehrs vorgezogen. Abgesehen davon war es ein wenig ereignisreiches Rennen. Man kann hier kaum überholen. Im Mittelstint haben wir gute Rundenzeiten gesehen, daher denke ich, dass wir mit einem guten Qualifying mit zumindest einem Auto in die Punkte gefahren wären."

Frage: "Heute hat erstmals ein KERS-Auto einen Grand Prix gewonnen. War es im Nachhinein betrachtet die falsche Entscheidung, die Entwicklung einzustellen und KERS nicht hierher zu bringen?"
Theissen: "Ich kann das jetzt nicht beurteilen, denn wir haben KERS aus aerodynamischen Gründen entfernt. Die neuen Aeropakete kommen aber erst ab Valencia. Daher weiß ich noch nicht, ob es die richtige Entscheidung war."

"Ich halte es für bemerkenswert, dass jetzt bereits das vierte Team ein Rennen gewonnen hat, zumal McLaren in den ersten Rennen weit weg war. Das zeigt, wie schnell sich das Kräfteverhältnis ändern kann, und das stimmt mich zuversichtlich, dass es auch für uns Möglichkeiten geben wird, wenn die kommenden Upgrades anschlagen."


Fotos: BMW Sauber F1 Team, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


Frage: "Ist es enttäuschend, dass das BMW Sauber F1 Team nicht die gleichen Fortschritte wie McLaren-Mercedes gemacht hat?"
Theissen: "Nicht wirklich. Wir wissen, dass unsere Fortschritte nicht ausreichend sind. Wenn ich sehe, dass sich andere Autos von Rennen zu Rennen steigern, dann erkenne ich den Spielraum für Verbesserungen. Es wäre eher enttäuschend, wenn die beiden Topteams der ersten Rennen auf und davon fahren würden. Aber jetzt wird ja wieder alles mehr oder weniger auf den Kopf gestellt."

Sicherheit, Concorde-Agreement und Co.

Frage: "Aus gegebenem Anlass: Sehen Sie Bedarf, an der Sicherheit der Cockpits zu arbeiten?"
Theissen: "Es sieht so aus, als sollten wir das tun, andererseits muss ich aber auch sagen, dass ich keine große Maßnahme sehen kann, die die Situation dramatisch verändern würde, solange wir bei Autos mit offen liegenden Rädern und offenen Cockpits bleiben."

¿pbvin|512|1810|bmw|0|1pb¿Frage: "Sollte sich die FOTA dieses Themas annehmen oder ist das eine FIA-Angelegenheit?"
Theissen: "Ich denke, wir sollten da gemeinsam vorgehen, denn die FOTA weiß, was man mit den Autos machen kann. So war es auch schon immer. Diese Themen werden in der Technischen Arbeitsgruppe zwischen der FIA und den Teams diskutiert. Das ist der einzig richtige Weg."

Frage: "Stört es Sie nicht, dass wir heute bei Fernando Alonso wieder ein loses Rad hatten?"
Theissen: "Das war in der Tat merkwürdig."

Frage: "Kurz noch zum Concorde-Agreement: Hat es in den vergangenen 24 Stunden Fortschritte gegeben?"
Theissen: "Ja. Es sieht so aus, als würde es bald soweit sein."

Frage: "Ist der Ressourcenrestriktionsvertrag ausverhandelt?"
Theissen: "Das wird parallel diskutiert. Ich würde sagen, das ist erledigt. Nächste Woche können wir unterschreiben."

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