• 22.03.2006 12:13

Theissen: "Insgesamt sind wir enttäuscht"

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen erkennt positive Tendenzen, hätte sich vom Grand Prix in Malaysia aber mehr erhofft als zwei Punkte

(Motorsport-Total.com) - Für das BMW Sauber F1 Team war der Grand Prix von Malaysia ein zweischneidiges Schwert: Einerseits stimmte die Performance wesentlich besser als beim Saisonauftakt in Bahrain, während Jacques Villeneuve die ersten beiden WM-Punkte sammelte, andererseits wäre ohne Nick Heidfelds Motorschaden noch wesentlich mehr möglich gewesen.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen trauert dem möglichen fünften Platz von Malaysia ein wenig nach

"Wir freuen uns über die ersten zwei Punkte für das neue Team, die wir in der Heimat unseres Premium-Partners 'Petronas' geholt haben", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Tatsache ist auch, dass wir vom Tempo her sehr gut unterwegs waren. Hinter Renault ist das Feld dicht beisammen. Es ist erfreulich, dass wir hier in Sepang zu diesen Teams zählten. Dies war schon ein ganz anderes Bild als zum Saisonauftakt in Bahrain."#w1#

Aber: "Insgesamt sind wir natürlich enttäuscht. Nick war exzellent unterwegs zu Platz fünf, als ihn der Motorschaden stoppte. Das Triebwerk, das bereits vor Wochenfrist im Einsatz war, geht nun zur Analyse nach München. Beinahe hätte dieser BMW P86 beide Renndistanzen geschafft. Es fehlten nur sieben Runden. Wir hätten den Motor gerne nach zwei kompletten Distanzen zerlegt und analysiert, welchen Einfluss diese beiden Hitzerennen gehabt hatten", so der Deutsche.

"Man sollte die Situation nicht dramatisieren." Mario Theissen

Auch zum Reglement äußerte er sich: "Natürlich ist es unbefriedigend, wenn am Ende des Qualifyings die Startaufstellung nicht unmittelbar bekannt ist. Man sollte jedoch die Situation nicht dramatisieren. Das neue Qualifying ist hinsichtlich Action und Spannung ein großer Gewinn und hat mit der Regelung, nach einem Motorwechsel zehn Plätze zurückversetzt zu werden, nichts zu tun. Diese Regelung gibt es bereits im dritten Jahr", relativierte Theissen das Chaos vom Samstag.

"Die Besonderheit bei diesem Rennen bestand in der hohen Zahl an Motorwechseln. Fast die Hälfte der Hersteller musste bereits vor dem Start die Motoren wechseln. Dies zeigt, dass die Entwicklungszeit für die neuen V8-Motoren einfach zu kurz war", ergänzte er. "Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck an der Zuverlässigkeit. Was das Tempo angeht, sind wir im Plan. Von daher sollten wir auch in zwei Wochen in Australien gut aussehen."