• 02.04.2009 12:21

  • von Stefan Ziegler

Theissen: "Die Startzeit ist kritisch"

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen rechnet am Wochenende mit heftigen Regenfällen - KERS steht vor Härtetest in Hitze und Nässe

(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende in Malaysia scheint nicht unbedingt unter einem guten Stern zu stehen: Unmittelbar vor dem zweiten Saisonlauf wurden die Ergebnisse des ersten Rennens noch einmal korrigiert, der Diffusor-Streit ist noch immer nicht beigelegt und zu allem Überfluss türmen sich über dem Sepang International Circuit bereits die Regenwolken. BMW Motorsport Direktor Mario Theissen sieht vor allem die Startverschiebung durchaus kritisch und ist gespannt auf den KERS-Faktor in Malaysia.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor)

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen sieht einige dunkle Wolken am Horizont

Just in dem Moment, als sich Theissen in Sepang den Medienvertretern stellte, entluden sich die tiefschwarzen Regenwolken über der Rennstrecke in großen Tropfen. Die heftigen Niederschläge hoben die Stimmung des BMW Sauber F1 Team Oberhauptes nicht unbedingt an: "Wenn es am Sonntag so regnet, dann können wir auch gleich auf den Felgen fahren, das macht dann auch keinen Unterschied mehr aus", meinte Theissen.#w1#

Theissen befürchtet heftige Regenfälle

"Die Startzeit von 17 Uhr hier ist kritisch, weil einfach die Regenwahrscheinlichkeit gegen Abend immer größer ist", erläuterte Theissen, dessen Rennstall im Winter zumeist auf trockener Strecke unterwegs war, während die Konkurrenz zum Teil tagelang Regentests absolvieren konnte. Doch die Mannschaft aus München und Hinwil wertet dies nicht unbedingt als Nachteil: "Regen ist ja nie gleich Regen", wird Theissen von 'Speedweek' zitiert.

"Die verschiedenen Pisten haben verschiedene Oberflächen, das Wasser bleibt in unterschiedlichem Masse stehen - und Regen so wie hier kann man sowieso nicht simulieren", beschrieb der 56-Jährige die tropischen Niederschläge in Malaysia. Sehr wohl simulieren konnte man hingegen den Einsatz von KERS und erzielte dabei durchaus interessante Ergebnisse: "Ich war überrascht von dem, was die Simulation ergeben hat", musste Theissen gestehen.

"Ich war überrascht von dem, was die Simulation ergeben hat." Mario Theissen

"Der Vorteil von KERS ist hier ungefähr so groß wie in Australien. Ich hatte erwartet, dass die Energie-Rückgewinnung in Malaysia von größerem Vorteil sein würde. Wir werden bis spätestens Freitagabend entscheiden, ob wir Nick mit oder ohne KERS fahren lassen. Bei Robert ist die Ausgangslage sowieso klar", meinte der BMW Motorsport Direktor - Kubica ist schwerer als Heidfeld und wird vermutlich auch in Sepang auf KERS verzichten.

Sepang als ultimative Bewährungsprobe für KERS

Befürchtungen, wonach die drohenden Regenfälle die Sicherheit von KERS beeinträchtigen könnten, hegt Theissen nicht. "Das System ist wasserdicht gebaut, es gab auch entsprechende Tests. Gleichzeitig ist es auch die Nagelprobe, was den Einsatz bei Hitze angeht", erläuterte der Deutsche und fügte an: "Auch hier sollten wir in einem grünem Bereich sein" - in Bezug auf das Regelwerk stehen die Ampeln der Formel 1 allerdings eher auf Rot.

Auch vor dem zweiten Rennwochenende des Jahres ist noch nicht klar, ob die umstrittenen Diffusoren bei Brawn, Toyota und Williams nun legal sind oder nicht. "Wir werden bei der Berufungsverhandlung am 14. April als Betroffene teilnehmen, unsere Teilnahme ist bestätigt worden", kommentierte Theissen die anhaltenden Diskussionen. "Es liegt im Interesse aller, dass hier so schnell als möglich Klarheit gefunden wird."

"Es liegt im Interesse aller, dass hier so schnell als möglich Klarheit gefunden wird." Mario Theissen

"Die heutige Situation ist nicht gut für die Formel 1. Ich habe in Australien gesagt, dass die generelle Ausrichtung der Teamvereinigung FOTA noch immer stimmt, selbst wenn es im Tagesgeschäft - wie bei der Auslegung der Diffusoren - unterschiedliche Auffassungen gibt. Ich gebe allerdings auch zu: Es ist nicht immer leicht, das zu trennen", meinte der BMW Motorsport Direktor abschließend.