• 21.01.2006 15:47

  • von Fabian Hust

Theissen: "Das Entscheidende sind nicht die Standorte"

Mario Theissen hat keine Bedenken aufgrund der Tatsache, dass man das eigene Formel-1-Team von zwei Standorten aus betreiben wird

(Motorsport-Total.com) - In den Augen von Ferrari und Toyota ist es ein großer Vorteil, dass die Entwicklung von Chassis und Motor unter einem Dach über die Bühne geht. Dass man aber auch anders erfolgreich sein kann, demonstrierte letztes Jahr Renault eindrucksvoll, denn das Chassis wird im britischen Enstone entwickelt und gebaut, der Motor im französischen Viry-Châtillon.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen sieht in dem zweigeteilten Standort keinen Nachteil

Mit der Übernahme des Sauber-Teams wird auch der Formel-1-Rennstall von BMW von zwei verschiedenen Standorten aus operieren. Das Chassis wird im Schweizer Hinwil entwickelt und gebaut, der komplette Renn- und Testbetrieb in der Formel-1-Fabrik durchgeführt. In München entstehen Motor, Elektronik und in Zukunft auch das Getriebe.#w1#

In den Augen von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen stellt die Entfernung zwischen den beiden Standorten - übrigens rund 320 Kilometer - keinen Nachteil dar: "Das Entscheidende sind nicht die Standorte. Wir bei BMW sind daran gewöhnt, Projekte von verschiedenen Standorten aus zu bearbeiten."

Der 53-Jährige gesteht aber ein, dass es ohne zusätzlichen Einsatz nicht geht: "Man muss alle Arbeitsprozesse sinnvoll bündeln und sie professionell abstimmen. Wir haben ein durchgängiges Projektmanagement für die beiden Standorte in München und Hinwil auf die Beine gestellt. Es gibt einen Projektmanager, der sicherstellt, dass alle am selben Strang ziehen."

Zudem hilft der technische Fortschritt bei der Bewältigung der Aufgabe: "Wir haben einen perfekten Datenaustausch zwischen den beiden Standorten. Alles, was irgendwo entwickelt wird, ist elektronisch von beiden Standorten aus abrufbar. Auf dieser Basis kann man das Projekt als einheitliches Team betrachten."