Testfahrten: Ab sofort grünes Rücklicht für Rookies

Die FIA beschließt eine neue Regel für Rookies und bestätigt die angekündigten Regeländerungen hinsichtlich Fünf-Sekunden-Zeitstrafe und mehr

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor Beginn der zweiten Testwoche dieses Formel-1-Winters hat der Automobil-Weltverband (FIA) die zur Saison 2014 greifenden Änderungen im Sportlichen Reglement offiziell bekanntgegeben. So greift für absolute Formel-1-Neulinge ab sofort eine neue Regel. "Autos, die von Fahrern bewegt werden, die nicht im Besitz einer Superlizenz sind, müssen mit einem grünen Rücklicht ausgestattet sein. Dieses Licht muss, wann immer sich das Auto auf der Strecke befindet, eingeschaltet sein."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Jerez, Circuit de Jerez

Das Rotlicht bei schlechter Sicht ist bekannt - neu ist das Grünlicht für Rookies

Nachfolgende Fahrer sollen dadurch sofort erkennen können, dass sie einen Formel-1-unerfahrenen Piloten vor sich haben. Da für die Teilnahme an offiziellen Testfahrten die Superlizenz Voraussetzung ist, gilt die neue Regel lediglich für Young-Driver-Tests und private Testfahrten der Teams.

Zudem bestätigt die FIA die angekündigte Einführung einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe nun auch offiziell. Eine solche Strafe, die für geringfügige Vergehen wie etwa das Überschreiten des Tempolimits in der Boxengasse um ein km/h vergeben werden kann, ist in der Boxengasse abzusitzen oder aber sie wird nach Ende des Rennens auf die Gesamtfahrzeit aufgeschlagen.

Details zur Fünf-Sekunden-Strafe stehen fest

Im Regelwerk heißt es: "Der Fahrer muss in die Boxengasse kommen und an seiner Box mindestens fünf Sekunden lang stehenbleiben, bevor fortgefahren werden kann. Sollte er sich gegen ein Aufsuchen der Boxengasse entscheiden, was nur dann möglich ist, wenn er bis zum Rennende keinen weiteren Boxenstopp zu absolvieren hat, dann werden dem betreffenden Fahrer fünf Sekunden zu seiner Gesamtrennzeit addiert."

Mark Webber

Die Fünf-Sekunden-Strafe ist an der Box abzusitzen oder wird aufgeschlagen Zoom

Für die Variante Absitzen der Fünf-Sekunden-Strafe in der Boxengasse gilt: "Es darf erst am Auto gearbeitet werden, nachdem das Auto mindestens fünf Sekunden lang stillstand." FIA-Renndirektor Charlie Whiting erklärt, warum die neue Fünf-Sekunden-Strafe bei geringfügiger Überschreitung des Tempolimits in der Boxengasse seiner Ansicht nach die fairste Lösung ist. "Da kann man kaum von einem Vorteil sprechen. Eine Durchfahrtsstrafe ist in diesem Fall zu hart. Es muss aber bestraft werden, weil es eine Regelverletzung darstellt", so Whiting gegenüber 'auto motor und sport'.

Parken auf der Auslaufrunde tabu

Des Weiteren heißt es nun im Sportlichen Regelwerk der Königsklasse: "Einem Fahrer ist es unter keinen Umständen erlaubt, sein Auto ohne gerechtfertigten Grund auf der Strecke abzustellen." Damit wird unter anderem der in den vergangenen Jahren wiederholt beobachteten Praxis, den Boliden auf der Auslaufrunde abzustellen, um Sprit für die Benzinprobe zu sparen, ein Riegel vorgeschoben.

Angesichts der zur neuen Saison eingeführten Regel, wonach vom Start bis zum Überqueren der Ziellinie nur noch maximal 100 Kilogramm Benzin verbraucht werden dürfen, gilt das "Parkverbot" aber in erster Linie für andere Fälle, in denen ein Fahrer seinen Boliden absichtlich nicht an die Box zurückbringt.

Darüber hinaus gilt in der Formel-1-Saison 2014: Die Mechaniker müssen in der Boxengasse nicht nur während des Rennens, sondern auch während des Qualifyings Helme tragen. Donuts zur Zelebrierung eines Sieges sind nun offiziell erlaubt.