Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Sutil: "Jetzt fängt die interessante Zeit an"
Nach monatelangem Gespräch-Geplänkel beginnt für Adrian Sutil nun die entscheidende Phase in den Bemühungen um eine Rückkehr in die Formel 1
(Motorsport-Total.com/Sky) - Dass Adrian Sutil derzeit in Spa-Francorchamps verweilt, ist kein Zufall. Der 29-Jährige befindet sich seit seinem Abgang bei Force India immer noch auf Jobsuche - und spätestens nach der fünfwöchigen Sommerpause geht in der Formel 1 die heiße Transferzeit los. Denn trotz der unfreiwilligen Pause hat Sutil mit der Formel 1 noch keineswegs abgeschlossen: "Es ist natürlich mein absolutes Ziel, wieder zurückzukommen", erklärt er im Interview mit 'Sky'.

© xpbimages.com
Mit der Freundin im Paddock: Adrian Sutil ist weiterhin auf Jobsuche Zoom
"Ich denke, es gibt einige Möglichkeiten", zeigt sich der Deutsche optimistisch. "Jetzt fängt die interessante Zeit an, in der man auch Informationen bekommt. Davor spricht man mit dem und dem, aber wirklich verbindlich kann keiner etwas sagen. Auch die Teams lassen sich Zeit, aber ich versuche mein Bestes und sie wissen auch genau, dass ich bereit bin. Jetzt müssen sie den nächsten Schritt machen. Möglichkeiten gibt es, Klares weiß ich aber auch noch nicht."
Branchenkennern zufolge könnten Sauber, Williams und Caterham zu den Möglichkeiten für Sutil zählen, unter Umständen auch eine Rückkehr zu Force India. Sogar bei Ferrari und Mercedes werden ihm Außenseiterchancen eingeräumt, falls es keine neuen Verträge für Felipe Massa beziehungsweise Michael Schumacher geben sollte. Doch bei Ferrari wird Nico Hülkenberg, bei Mercedes Paul di Resta höher gehandelt - was wiederum bei Force India eine Tür öffnen könnte.
Profiteur, wenn Schumacher zurücktritt?
Auf die Frage - gestellt im Mercedes-Motorhome -, ob er auf einen Rücktritt von Schumacher hofft, entgegnet Sutil grinsend: "Das darf ich doch nicht sagen, oder? Es muss jeder selbst wissen, wie lange er fährt. Es würde sich im Fahrerfeld dann etwas tun, das Karussell würde sich mehr drehen. Aber auch wenn er bleibt, ist es ein schöner Ansporn, gegen ihn zu fahren. Aber andererseits gibt es dann auch andere Möglichkeiten. Irgendwo sind immer Plätze frei."
"Ein toller Platz" wäre seiner Meinung nach auch das Massa-Cockpit: "Ein sehr tolles Team, eine tolle Marke - eine meiner Lieblingsmarken", sagt er über Ferrari. "Aber noch ist es ein bisschen früh - da müssen die halt kommen! Ich klingle überall mal. Ich gehe nicht überall hin, denn ich habe schon meine klaren Ziele. Aber wenn es da eine Möglichkeit gibt, dann werde ich natürlich mein Bestes versuchen. Im Moment ist es aber noch ein bisschen früh."
Denn: "Massa hat sich meiner Meinung nach stabilisiert. Natürlich sind die Punkte noch sehr unterschiedlich, aber die vergangenen Rennen waren wirklich ordentlich und es hat ihm nicht viel gefehlt zu Alonso. Jetzt ist es für ihn wichtig, die verbleibenden Rennen ordentlich zu fahren, um woanders eine Chance zu haben oder vielleicht sogar die Chance zu haben zu bleiben. Das ist eine spannende Zeit. Je nach der Leistung von Fahrern öffnen und schließen sich Türen - auch für mich."
Kein Groll auf Force India
Dass Force India seinen Vertrag Ende vergangenen Jahres nicht verlängert hat, obwohl er zuerst lange hingehalten wurde, hat Sutil abgehakt: "Es schmerzt, aber es hilft mir ja nicht weiter. Ich bin da kein nachtragender Mensch. Ich nehme die Situation an, man muss damit leben." Und er scheint sich mit seinem früheren Arbeitgeber versöhnt zu haben, schließlich trifft man ihn immer noch häufig im Force-India-Motorhome an.
"Man kann aus jeder Situation eine gute machen", philosophiert er. "Ich habe nicht zu Hause herumgesessen, sondern habe versucht, mich weiterzuentwickeln und auch mein Leben neben der Rennstrecke zu stabilisieren. Ich habe viel Zeit mit meiner netten und sehr, sehr lieben Freundin zu Hause, was auch sehr selten ist. Das genieße ich. Aber ich bin froh, wenn es hoffentlich bald wieder losgeht. Das Rennauto an sich vermisse ich sehr."
"Natürlich fehlt mir das Fahren. Zum Beispiel ist die Nackenmuskulatur schwierig zu trainieren, weil die Kräfte im Auto einfach sehr speziell sind", gibt Sutil zu. "Sonst habe ich mehr Zeit zum Trainieren: viel in den Bergen, viel Rennrad fahren, viel Wandern. Ich lebe sehr gesund, versuche eine komplette Diät zu halten und meine Routine nicht zu verlieren. Es ist auch nicht möglich, damit vom einen auf den anderen Tag aufzuhören."

