Sutil hätte auch bei Toyota landen können
2007 wird Adrian Sutil für Spyker in der Formel 1 an den Start gehen, theoretisch wäre aber auch ein Engagement als Toyota-Testfahrer möglich gewesen
(Motorsport-Total.com) - Drei Tage vor Weihnachten wurde - zu jenem Zeitpunkt nicht mehr allzu überraschend - offiziell bekannt gegeben, dass Adrian Sutil 2007 für Spyker in der Formel 1 an den Start gehen wird. Der Münchner hat beim niederländischen Rennstall mit Sitz in Großbritannien einen langfristigen Fahrervertrag unterschrieben und ist damit neben Nick Heidfeld, Ralf Schumacher und Nico Rosberg der vierte Deutsche in der Königsklasse des Motorsports.

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Adrian Sutil geht 2007 als vierter Deutscher in der Formel 1 an den Start
Dass es für 2007 die Formel 1 werden würde, stand schon länger fest, jedoch war die Frage der Renneinsätze bis zum Schluss offen. Sutils zweite Option neben Spyker war nämlich ein Engagement als Testfahrer bei Toyota, wo er jedoch schlussendlich nicht unterkam, weil die Japaner neben Franck Montagny lieber Nachwuchstalente aus ihrem eigenen Kader - etwa Kohei Hirate oder Kamui Kobayashi - zum Zug kommen lassen wollen.#w1#
Enger Kontakt zu Toyota in der Formel 1
Sutil bestätigte nun, dass Verhandlungen mit Toyota stattgefunden haben: "Ja, das haben wir lange probiert, wir hatten auch mit vielen Leuten gesprochen", erklärte er in einem ausführlichen Interview mit 'F1Total.com', welches ab morgen in drei Teilen veröffentlicht wird. Seine Ausgangsposition bei Toyota sei auch gar nicht schlecht gewesen, schließlich stand er in seinem Japan-Jahr bei TOM'S unter Vertrag, quasi dem verlängerten Nachwuchsarm des Automobilherstellers.
Aber: "Letztendlich ist es dann daran gescheitert, dass Toyota gesagt hat, wir wollen unsere Junioren weiterhin fördern und denen zuerst eine Chance geben. Toyota hat sehr viele japanische Fahrer, die sie unterstützen. So ist das auch verständlich, dass die Jungs jetzt Vorrang haben. Toyota hat sie schon jahrelang gefördert und deren Ziel war es, sie irgendwie in die Formel 1 zu bringen", sagte der 23-Jährige.
Die Tür in die Formel 1 hat ihm übrigens letztendlich sein Engagement in der Japanischen Formel 3 geöffnet, in der er sich relativ problemlos durchsetzen und den Meistertitel gewinnen konnte. Zwar hatten im Vorfeld viele Experten den Wechsel nach Japan als Risiko eingestuft, im Nachhinein stellte sich die Entscheidung jedoch als goldrichtig heraus. So locker, wie es in Europa oft dargestellt wird, gewinnt man im Land der aufgehenden Sonne nämlich nicht...
Starkes Fahrerfeld in der Japanischen Formel 3
"Das Fahrerfeld", so Sutil, "ist erstaunlich stark gewesen, ich habe das anfangs vielleicht auch ein bisschen unterschätzt. Aber um dort gewinnen zu können, muss man genauso Gas geben wie in der Euroserie. Nur besteht das Feld aus 14 Fahrern und nicht aus 25 Piloten wie bei uns. Es ist halt ein etwas kleineres Feld, aber vorne, die ersten sechs, sieben Fahrer, sind echt knallhart. Man muss hart kämpfen, es ist nicht einfach."
Im ersten Teil des ausführlichen Interviews, welches morgen auf 'F1Total.com' veröffentlicht wird, spricht Sutil unter anderem über seine bayrischen Wurzeln, seinen musikalischen Hintergrund als Konzertpianist, eine Parallele zu Ex-Formel-1-Pilot Elio de Angelis, seine Zeit bei TOM'S in Japan und vieles mehr. Die weiteren beiden Teile sind dann ab Sonntag beziehungsweise Montag in voller Länge auf 'F1Total.com' nachzulesen.

