• 12.06.2010 02:13

  • von Marco Helgert

Sutil: Der verflixte weiche Reifen

Der Force-India-Pilot ist sich nicht sicher, ob der weiche Reifen im Rennen überhaupt 15 Runden überstehen würde - Abbau schon in der Aufwärmrunde

(Motorsport-Total.com) - In Montréal bahnte sich bereits am Freitag eine Reifenlotterie an. Der neue Asphalt des Kurses bietet nur äußerst wenig Grip, die Reifen haben Schlupf, die Autos rutschen und der Reifenverschleiß ist folglich enorm. Schlimmer aber wiegt, dass sich an der Situation grundlegend bis zum Rennen nichts mehr ändern wird. Und für das Qualifying stecken die stärksten Teams in einem noch viel größeren Dilemma.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil glaubt nicht, dass sich die Reifensituation noch drehen wird

Um in der Startaufstellung möglichst weit vorn zu stehen, sollten sie auf den weichen Reifen setzen. "Auf einer schnellen Runde sind sie vier Zehntelsekunden schneller, das ist besonders auf einer Strecke wie hier verdammt viel", erklärt Adrian Sutil. Doch mit einer schnellen Runde auf den weichen Pneus müsste man auch das Rennen mit diesen Reifen beginnen.#w1#

"Das wäre auch ideal, sie müssten dann bis Runde 15 halten. Die Frage aber ist: Halten sie auch bis Runde 15? Im Moment würde ich das verneinen", fährt er fort. "Aber einige Sachen sind noch nicht ganz klar, wie das Wetter am Sonntag." Derzeit aber sind die weichen Reifen das große Problem, um das sich alles dreht.

"Das Problem ist, dass diese Strecke einen seltsamen Asphalt hat", so der Force-India-Pilot. "Der Grip bleibt einfach nicht auf der Strecke, es ist weiterhin rutschig - selbst nach zwei Trainings. Ich glaube nicht, dass sich die Strecke bis zum Rennen noch großartig verbessern wird." Damit würde vor allem die weichen Reifen weiter leiden - und das massiv.


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Kanada, Freitag


"Die weichen Reifen sind eine Katastrophe, das ging aber wohl allen so", so Sutil weiter. "Schon nach der Aufwärmrunde waren sie fast hinüber. Es wurde dann immer schlimmer und am Ende lag ich acht Sekunden hinter meiner schnellsten Runde." An einen längeren Stint im Rennen ist damit nicht zu denken.

Eine Aussicht auf das Rennen ist unter diesen Bedingungen kaum möglich, doch Sutil möchte auch nichts ausschließen - nicht einmal einen Podestplatz. "Unter normalen Bedingungen ist das nicht möglich, aber wir haben in dieser Saison schon so viele unvorhersagbare Rennen gesehen, dass alles passieren kann", erklärt er. "Man muss einfach bereit dafür sein. Gut ist, dass wir bewiesen haben, dass wir konstant in den Top-10 fahren können. Wir haben die Kraft, um Punkte zu holen."