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  • 04.08.2009 16:22

  • von Roman Wittemeier

Surer: Rettung von Hinwil unwahrscheinlich

Formel-1-Experte Marc Surer sieht die angeblichen Übernahmepläne von Piquet als unrealistisch an: "Wie weit kann Vaterliebe gehen?"

(Motorsport-Total.com) - Bis morgen läuft offenbar die Frist, um für das bisherige BMW Sauber F1 Team eine Nachfolgelösung ab 2010 zu präsentieren. Vor allem am ursprünglichen Sauber-Standort im schweizerischen Hinwil haben die rund 400 Mitarbeiter große Angst um ihre Arbeitsplätze. Das Gerücht um ein mögliches Einsteigen von Nelson Piquet schürte Hoffnung, doch diese Hoffnung ist wohl sehr vage. Angeblich soll der Ex-Formel-1-Weltmeister das Team übernehmen, um seinem Sohn nach dem Renault-Rauswurf ein Cockpit zu sichern.

Titel-Bild zur News: Surer

Schweizer Problem: Marc Surer sieht für seine Landsleute in Hinwil kaum Chancen

"Wie weit kann Vaterliebe gehen? Dass er sein ganzes Geld aufs Spiel setzt, das er über die vielen Jahre angehäuft hat? Ich kann mir das nicht vorstellen", meint Ex-Grand-Prix-Pilot Marc Surer. Der 'Motorsport-Total.com'-Experte weiter: "Ich halte den Nelson für zu clever." Auch der Brasilianer relativierte das Vorhaben. "Ich kann in Brasilien Sponsoren für Nelsinho finden, aber das würde nie ausreichen, um ein Team zu kaufen", wurde Piquet von 'auto motor und sport' zitiert.#w1#

"Sind wir ehrlich: Selbst bei den drei Teams, die sich für das kommende Jahr neu eingeschrieben haben, kann niemand garantieren, dass sie das nötige Geld zusammenbekommen", so Surer. Die Aussichten für den Standort Hinwil seien daher düster: "Ich glaube nicht, dass einer so kurzfristig noch einspringen kann. Und das ist eine Katastrophe. Peter Sauber hat das Team verkauft und damit Hinwil gerettet. Dreieinhalb Jahre später schmeisst BMW das Handtuch und in Hinwil ist die Situation schlimmer als jemals zuvor."

Der Schweizer sieht kaum Chancen zur Rettung des einzigen Formel-1-Rennstalls der Eidgenossen. "Das typische an einem Schweizer ist, dass er zwar Geld hat, es aber nie ausgibt", erklärt Surer, der mittlerweile zumeist in Spanien wohnt. Er fügt hinzu: "Sauber hat schon immer fast nur ausländische Sponsoren gehabt. Die einzigen Ausnahmen waren Credit Suisse und Certina. Die Schweiz ist das schwierigste Land, um Sponsoren zu finden."