• 08.09.2005 11:42

  • von Franziska Beetz

Stoddart: Neuer Mosley, neues Glück?

Minardi-Teamchef Paul Stoddart zeigt sich erfreut über die bei den Reglement-Verhandlungen mit der FIA gemachten Fortschritte

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix von Italien trafen sich FIA-Präsident Max Mosley, Abgesandte der Rennställe sowie der Herstellerfirmen im Automobilclub von Mailand, um über die Regeln für das Jahr 2008 zu diskutieren. Das aktuell gültige Concorde Agreement läuft Ende des Jahres 2007 aus, und das folgende Reglement, das einiges an Neuerungen mit sich bringen soll, wurde bereits von Ferrari, Red Bull und Jordan/Midland unterschrieben. Max Mosley ließ in seiner Pressekonferenz am Freitag in Monza durchsickern, das weitere Ställe folgen könnten.

Titel-Bild zur News: Minardi-Teamchef Paul Stoddart

Hat bei dem Formel-1-Meeting in Mailand Positives vernommen: Paul Stoddart

Von den Drohungen der Herstellerfirmen, die Königsklasse zu verlassen und eine eigene Serie aufzuziehen, war dabei in Mailand genau so wenig zu spüren wie von den an Mosley adressierten Rücktrittsforderungen, die spätestens seit dem Chaos-Rennen in Indianapolis mit nur sechs gestarteten Autos laut wurden.#w1#

Besonders Paul Stoddart als Teamchef von Minardi hielt bei den Protesten gegen den FIA-Boss die Flagge hoch und wurde zum Sprachrohr aller Mosley-Gegner des Rennzirkus'. 'Autosport-Atlas' gegenüber präsentierte Stoddart jedoch am vergangenen Wochenende in Monza seine milde Seite und lies erkennen, wie sehr sich die Lage mittlerweile beruhigt hat, auch wenn er den ausgebrochenen Frieden als fragiles Gut betrachtet.

Das Treffen vor dem Grand Prix in Monza sei positiv gewesen, so der Minardi-Teamchef: "Alle zehn Teams wahren da, alle Hersteller und Bernie Ecclestone genauso wie Max. Es war unser erstes Treffen dieser Art." Der Stand der Dinge wurde von Mosley in seiner Pressekonferenz zusammengefasst. "Ich habe nicht die gesamte Abschrift gelesen, habe aber bemerkt, dass er sehr besonnen und sensibel vorging. Wenn das wirklich der Fall ist, bin ich zuversichtlich, denn ich habe Angst, dass der wackelige Frieden durch den Fehler einer einzigen Person zerstört werden könnte", so Stoddart.

"Max erzeugte durch die Art und Weise, wie er die Dinge regelte, diese Einstellung selbst." Paul Stoddart

Es sei aber enorm ermutigend, dass dies bislang nicht der Fall gewesen ist, fuhr der Australier fort. "Das Treffen verlief positiv und ich denke, wir konnten Fortschritte erzielen. Am Anfang war die Stimmung etwas frostig, doch das gab sich. Natürlich gibt es noch Differenzen, aber wir haben viel Boden gutgemacht. Ich denke, wir werden noch vor Ende des Jahres die sportlichen und technischen Regeln beisammenhaben", erklärte er. "Für die Formel 1 sind das gute Neuigkeiten, wie ich denke."

Der Grund für die Rücktrittsforderungen der jüngsten Vergangenheit habe bei Mosley selbst gelegen, ergänzte der 50-Jährige: "Max erzeugte durch die Art und Weise, wie er die Dinge regelte, diese Einstellung selbst. Aber wenn der Max, den wir jetzt haben, auch der kommende Max ist, sehe ich da kein wirkliches Problem, denn er ist nicht mehr der Max, den wir von Februar bis Juli hatten."