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Stewart fordert Denkmal für Watkins
Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart fordert die Errichtung eines Denkmals für den langjährigen Formel-1-Rennarzt Sid Watkins - "Jeder hatte Respekt vor Sid"
(Motorsport-Total.com) - In dieser Woche verstarb der langjährige offizielle Rennarzt der Formel 1, Professor Sid Watkins. Der studierte Neurochirurg war in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich an der Verbesserung der Sicherheit in der Königsklasse beteiligt, führte unter anderem die heute schon als selbstverständlich angesehenen, modern ausgestatteten Strecken-Krankenhäuser ein und rettete nicht zuletzt durch seinen medizinischen Einsatz manch einem Piloten das Leben. Prominentester Fall ist wohl Mika Häkkinen, bei dem er nach dessen schwerem Unfall in Adelaide 1995 noch am Unfallort einen Luftröhrenschnitt vornahm.

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Laut Jackie Stewart müsse man Sid Watkins Verdiensten ein Denkmal setzen
Angesichts seines unermüdlichen Einsatzes für die Verbesserung der Sicherheitsstandards in der Formel 1 fordert nun Ex-Formel-1-Fahrer Jackie Stewart ein Denkmal für Watkins. In seinen Augen habe der Brite solch eine Würdigung mehr als verdient. "Es muss etwas getan werden, um Sids langjährige Tätigkeit und seinen Einsatz für diesen Sport zu würdigen", fordert Stewart gegenüber 'Autosport'.
Ähnlich wie Watkins, setzte sich auch Stewart zu seiner aktiven Zeit in der Formel 1 zwischen 1965 und 1973 für höhere Sicherheitsstandards ein. Zu dieser Zeit war es noch an der Tagesordnung, dass Piloten im Grand-Prix-Sport ihr Leben ließen. Manch einer fand sich damit scheinbar ab, andere wiederum setzten sich für Verbesserungen ein. "Ich weiß, wie schwierig es war, Veränderungen zu erwirken, man stieß auf viel Widerstand", erinnert sich Stewart. "Zumindest war die Einsicht vorhanden, dass etwas geändert werden musste, als ich meine Karriere beendete."
An Watkins schätzte Stewart vor allem dessen Bestimmtheit: "Sid hat die Dinge, wie sie heute die Norm sind, mit einer unglaublichen Bestimmtheit umgesetzt", so der 73-Jährige. "Er setzte sich glücklicherweise damit durch und zeigte dabei vollen Einsatz. Jeder hatte Respekt vor Sid."
Watkins war im Jahr 1978 Streckenarzt im US-amerikanischen Watkins Glen und untersuchte damals Formel-1-Boss Bernie Ecclestone als die Königsklasse in den Staaten Station machte. Ecclestone bot ihm daraufhin an, offizieller Rennarzt der Formel 1 zu werden. Watkins willigte ein und war in der Folge für viele Rennfahrer der Lebensretter.
Dies sieht auch Stewart so: "Er hat mehr Fahrern das Leben gerettet als irgendwer sonst", stellt der Schotte klar. "Die FIA und er haben dann erkannt, wie wichtig es ist, ihn als permanenten Rennarzt zu verpflichten. Dies wurde maßgeblich von Bernie Ecclestone und Max Mosley vorangetrieben."
Watkins war 2004 von seinem Amt als offizieller Formel-1-Arzt zurückgetreten, saß bis dato bei jedem Rennen auf Abruf im Medical Car. Watkins Erbe trat dessen langjähriger Stellvertreter Gary Hartstein an. In dieser Saison besuchte Watkins noch einmal den Großen Preis von Großbritannien in Silverstone. Es sollte sein letzter Besuch der Königsklasse werden.
"Viele Leute werden Sid Watkins vermissen", erklärt Stewart. "Er war beim britischen Grand Prix im Fahrerlager und niemand war schlecht auf ihn zu sprechen. Wie jeder von uns hat er es sich mit ein paar Leuten verscherzt, doch manche Dinge waren einfach notwendig. Er tat es nicht für sein Ego oder so. Er war einfach ein aufrichtiger Mensch."

