• 27.10.2012 09:22

  • von Armin Gastl

Stewart: FIA "eine Organisation von Amateuren"

Jackie Stewart fordert die FIA zu mehr Professionalität auf und kritisiert das derzeitige System: "Das Konstrukt mit den ehrenamtlichen Jobs ist nicht zeitgemäß"

(Motorsport-Total.com) - Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart findet, dass die Königsklasse des Motorsports ein professionelleres Management bekommen muss, was die sportliche Verwaltung angeht. Insbesondere zielt seine Kritik auf den Automobil-Weltverband FIA unter Präsident Jean Todt ab. Die Formel 1 könne sich seiner Meinung nach nur in die richtige Richtung entwickeln, "indem alle Beteiligten sich nicht wie Amateure verhalten".

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart, Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Jackie Stewart findet, dass bei der FIA nur Profis in der Formel 1 arbeiten sollten

"Die kommerzielle Seite mit Bernie Ecclestone an der Spitze ist extrem professionell, vor ihm habe ich einen großen Respekt", erklärt Stewart, derzeit als Berater für Lotus-Teambetreiber Genii Capital tätig. "Die FIA hingegen ist in meinen Augen eine Organisation von Amateuren. Damit meine ich Menschen, die für ihre Arbeit nicht bezahlt werden", kritisiert der 73-Jährige in einem Interview mit der deutschen Zeitung 'Die Welt'.

Stewart will seine Aussagen nicht als Kritik an den handelnden Personen, sondern vielmehr als Kritik am derzeitigen System verstanden wissen. Denn: "Alle bekommen zwar ihre Ausgaben erstattet, Jean Todt fliegt in einem Privatjet und sitzt in einem großen Büro. Aber er wird für diese Arbeit nicht bezahlt. Er muss sein Geld anderweitig verdienen. Also ist er in seinem Job als FIA-Präsident ein Amateur." Und zwar nicht aufgrund der Qualität seiner Arbeit.

Einem Milliardenbusiness wie die Formel 1 werde ein solches System nicht mehr gerecht: "Überhaupt ist das Konstrukt mit den ehrenamtlichen Jobs bei der FIA nicht zeitgemäß, einem Profigeschäft wie der Formel 1 nicht angemessen", findet Stewart. "An allen Schlüsselstellen müssten gut bezahlte Profis arbeiten. Das ist eine längst überfällige Entscheidung in einem Sport, in dem multinationale Millionenunternehmen ihr Geld investieren sollen."