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Starker Einstand von Bianchi bei Marussia
Gut 14 Stunden nach seiner Verpflichtung durch Marussia saß Jules Bianchi erstmals im Auto und überzeugte mit einer tadellosen Testleistung
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Adrian Sutil von Force India verpflichtet worden war, sah es danach aus, als würde sich Jules Bianchis Traum von einem Stammcockpit in der Formel 1 nicht erfüllen. Doch dann wurden die Probleme seines Kollegen Luiz Razia zu seinem Glücksfall. Nachdem die Sponsoren des Brasilianers die erste Rate schuldig blieben, setzte ihn Marussia vor die Tür und holte den bisherigen Force-India-Testfahrer ins Team. "Die vergangenen 24 Stunden vergingen so schnell. Innerhalb von kurzer Zeit habe ich bei meinem neuen Team unterschrieben und das neue Auto getestet", sagt der Franzose.

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Jules Bianchi hatte am ersten Tag bei Marussia keine Probleme Zoom
"Ich möchte dem Team für die herzliche Aufnahme danken. Sie haben in der Nacht hart daran gearbeitet, meinen Sitz zu bauen, und heute war alles für mich vorbereitet", bedankt sich Bianchi bei seiner neuen Mannschaft. Allerdings half auch sein bisheriges Team aus. Die Sitzschale durfte der 23-Jährige von Force India zu Marussia mitnehmen. "Es war ein unglaublich guter Start für Jules bei Marussia, auch wenn alles sehr kurzfristig war", sagt Teamchef John Booth. "Das Team war in der Nacht unglaublich gut organisiert, sodass Jules sich schnell im Auto wohlfühlte, was sich in einem problemlos Testtag widergespiegelt hat."
Am Vormittag stand zunächst die Eingewöhnung an das neue Team und Fahrzeug für Bianchi auf dem Programm, parallel führte der Franzose Aerodynamik-Messungen durch. "Jules gab uns gutes Feedback, was uns bei der Weiterentwicklung geholfen hat", lobt Booth seinen neuen Piloten. Am Nachmittag tastete sich Bianchi dann ans Limit des Autos heran. Auf weichen Reifen fuhr er dabei eine Rundenzeit von 1:24.028 Minuten. Damit war Bianchi schneller als Caterham-Pilot Giedo van der Garde. Insgesamt fuhr er 74 Runden.
Die Zeit seines Teamkollegen Max Chilton vom Vortag, als die Bedingungen aber deutlich schlechter waren, unterbot der Franzose um 1,6 Sekunden. Auch im Vergleich zu seiner schnellsten Zeit aus der Vorwoche, als Bianchi noch für Force India fuhr, lag er um 1,1 Sekunden vorne. Dabei wäre sogar noch mehr möglich gewesen. "Die einzige Enttäuschung war vielleicht, dass ich am Ende meinen Versuch auf den superweichen Reifen wegen der roten Flagge abbrechen musste. Das wäre die Krönung des Tages gewesen, wenn ich alles, was ich heute gelernt habe, in eine Runde hätte packen können", so Bianchi.
"Heute hatten wir viel zu tun, daher war es gut, dass es trocken und warm war, sodass ich viele Kilometer fahren konnte. Ich hätte mir für meinen ersten Tag im MR02 nicht mehr wünschen können", zieht der Franzose ein positives Fazit. "Ich habe viel über das Auto und das Team gelernt und freue mich darauf, morgen noch einmal einen halben Tag lang im Auto zu sitzen." "Jules wird morgen mit dem gesamten Rennteam Boxenstopps üben, am Nachmittag ist für Max ein ähnliches Programm geplant", gibt Booth die Planung für den Sonntag bekannt.
"Das Wintertest-Programm mit dem MR02 kommt nun zum Ende. Wir haben in den vergangenen Wochen als Team und mit dem Auto gute Fortschritte gemacht. Aber es bleibt noch viel zu tun, um uns auf das erste Rennen vorzubereiten", resümiert der Teamchef. Bianchi glaubt, dass er Marussia dabei mit seiner Erfahrung aus den Test- und Trainingseinsätzen für Force India und Ferrari weiterhelfen kann. "Ich bin zwar noch keine Rennen gefahren, verfüge aber über einige Formel-1-Erfahrung, auch mit Ferrari. Zusammen mit Max kann ich hier einen guten Job erledigen."

