• 16.12.2010 08:47

  • von Roman Wittemeier

Stadtrennen in Rom: Was will Ferrari?

Ferraris Haltung zu einem möglichen Stadtrennen in der italienischen Hauptstadt sorgt für Diskussionen: Ist Luca di Montezemolo nun dafür oder dagegen?

(Motorsport-Total.com) - Spätestens 2013 soll die Formel 1 durch die Straßen des EUR-Distrikts der italienischen Hauptstadt Rom fahren. Die Stadtväter und der örtliche Promoter Maurizio Flammini haben Formel-1-Boss Bernie Ecclestone von Konzept und Finanzierung überzeugt, angeblich besteht bereits ein Vorvertrag über fünf Jahre. Diese Aussichten kommen in Italien nicht überall gut an. Anwohner der künftigen Strecke wehren sich, in Monza macht man sich Sorgen um die Zukunft des traditionsreichen Rennens auf dem Highspeedkurs.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef)

Weder Rom noch Monza: Stefano Domenicali spricht kein Bekenntnis aus

Mittendrin in diesem Konflikt befindet sich Ferrari. Monza forderte ein klares Bekenntnis der Roten zum bisherigen Schauplatz des Grand Prix von Italien, die Verantwortlichen in Rom wollen die Scuderia als Unterstützer auf ihrer Seite wissen. "Man sollte die Anzahl der Rennen auf eins pro Nation begrenzen", sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kürzlich und sorgte damit weniger für Klarheit als vielmehr für große Verwirrung.

Auf welcher Seite steht Ferrari denn nun? "Luca di Montezemolo hat nichts gesagt, was gegen einen einzelnen Auftritt in Rom spricht", sagt Gianni Alemanno, Bürgermeister der "Ewigen Stadt" im Gespräch mit der 'Gazzetta dello Sport'. Das Problem an der Sache: Ein Fünfjahresvertrag mit Bernie Ecclestone deutet nicht gerade auf einen einmaligen Event hin, sondern eher auf einen dauerhaften Verbleib von Rom im Formel-1-Kalender.

¿pbvin|512|3355||0|1pb¿"Die Pläne in Rom widersprechen der Haltung von Ferrari nicht", betont Alemanno noch einmal. Eine klare Aussage seitens der Roten bleibt jedoch aus. "Es gibt keinen Raum für Interpretationen", erklärt Teamchef Stefano Domenicali. "Unser Sport geht in die Richtung, dass immer mehr Nationen einen Grand Prix bekommen. Es ist unabdingbar, dass es bald keine zwei Rennen in einem Land mehr geben kann", so der Italiener.

Die Aussagen der Ferrari-Verantwortlichen lassen letztlich nur einen Schluss zu: Sollte es ein Rennen in Rom geben, dann müsste Monza pausieren. Das wird man im königlichen Park nahe Mailand sicherlich nicht gern hören. Allein deswegen spricht Ferrari dieses nicht offen aus. "Letztlich sind es aber nicht die Teams, die über Austragungsorte entscheiden, sondern es liegt in der Verantwortung des Inhabers der kommerziellen Rechte", erklärt Domenicali die Macht von Ecclestone. Möglicherweise wird Rom ein Thema der heutigen Sitzung der Teamvereinigung FOTA in London sein.