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Spionage: Beim nächsten Mal WM-Ausschluss!

FIA-Präsident Max Mosley hat vom Thema Spionage die Nase voll und will beim nächsten Skandal sofort mit voller Härte durchgreifen

(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr schlug der Spionageskandal um McLaren-Mercedes und Ferrari hohe Wellen - vor allem deshalb, weil die Silberpfeile vom World Council zunächst nicht bestraft wurden, dann aber gleich 100 Millionen US-Dollar berappen und einen Ausschluss aus der Konstrukteurs-WM hinnehmen mussten, als der Fall neu aufgerollt wurde.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley will in Zukunft beim Thema Spionage noch härter durchgreifen

Anschließend sorgte dann auch noch ein ähnlicher, aber in seiner Tragweite nicht ganz vergleichbarer Fall um das Renault-Team für Schlagzeilen. Doch sollte so etwas noch einmal passieren, wird rigoroser vorgegangen als bisher: "Beim nächsten Mal dürfen sie wahrscheinlich nicht weiter an der Weltmeisterschaft teilnehmen, egal wer es ist", so FIA-Präsident Max Mosley gegenüber 'formula1.com'. "Im Fall von McLaren haben alle gesagt: 'Oh, 100 Millionen Dollar!' Aber die Alternative wäre gewesen, sie ganz auszuschließen - und das wäre viel teurer gekommen."#w1#

Die Frage ist freilich, wie man generell mit dem Thema Spionage umgeht, denn dass Ingenieure ihr Wissen vom alten zum neuen Arbeitgeber mitnehmen, hat es schon immer gegeben und wird es wohl auch immer geben. In den Fällen um Nigel Stepney und Phil Mackereth wurden jedoch neben im Kopf gespeicherten Informationen auch ganz konkret Datenträger übermittelt - und genau da liegt die moralische Grenze, die die FIA weiterhin ziehen will.

"Man kann nie jemanden davon abhalten, das, was er in seinem Kopf hat, mitzunehmen, aber man kann den Informationstransfer in schriftlicher oder elektronischer Form stoppen", erklärte Mosley am Rande des Hahnenkammrennens in Kitzbühel. "Und wenn man darauf vorbereitet ist, das zu prüfen - wir haben bewiesen, dass wir das sind -, dann wäre es sehr unklug, solche Informationen zu verwenden, denn in einem modernen Formel-1-Team werden bei so etwas immer Spuren hinterlassen. Und diese Spuren werden wir finden!"