Smedley am Boden zerstört: "Mir fehlen die Worte"

Felipe Massas Renningenieur Rob Smedley konnte sein Pech nicht fassen, als der WM-Titel auf den letzten Metern verloren ging

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Manche Geschichten schreibt wirklich nur die Formel 1: Als Felipe Massa heute beim Grand Prix von Brasilien über die Ziellinie fuhr, war er für einige Sekunden Weltmeister 2008 - doch weil Lewis Hamilton vor der letzten Kurve noch an Timo Glock vorbeischlüpfte, der mit Trockenreifen im Regen keine Chance hatte, ging der Titel schlussendlich an den Briten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa und Rob Smedley

Die tragischen Helden von São Paulo: Felipe Massa und Rob Smedley

Fassungslosigkeit in der Ferrari-Box. Massas Renningenieur Rob Smedley erzählt seinem Schützling am Boxenfunk das Drama der letzten Runde, Massa bricht daraufhin unter dem Helm in Tränen aus, noch während er seinen Fans zuwinkt. Kaum ist der Funkkontakt unterbrochen, gibt sich auch Smedley seiner Enttäuschung hin: Hände vor den Kopf, Tränen, Kopfschütteln. So nah und doch so fern - nie zuvor war eine Redewendung für ihn wahrer als in diesem Moment.#w1#

"Nicht viel" habe er Massa am Funk gesagt, stammelte Smedley: "Ich bin einfach ruhig geblieben. Ich habe ihm alles erzählt. Dann hatten wir die gleichen Emotionen über den verpassten Sieg, wie wir sie im Positiven gehabt hätten, wenn es andersrum gelaufen wäre. Wegen eines Überholmanövers in der letzten Kurve haben wir nicht gewonnen. Aber Felipe hat heute eine fantastische Fahrt hingelegt und er darf stolz auf seine tolle Saison sein."

"Mir fehlen die Worte. Wir haben dieses Wochenende so einen guten Job gemacht und die Fahrer-WM nur um einen Punkt verpasst. Wir haben die Fahrer-WM in der allerletzten Kurve verloren! So ist das Leben - es muss weitergehen", meinte der Brite und fügte mit einem bittersüßen Lächeln im Gesicht an: "Wir sind Konstrukteursweltmeister. Das ist ein schöner Erfolg, den wir uns redlich verdienen. Darüber freue ich mich sehr."


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


Über die Performance im heutigen Rennen musste man mit ihm eigentlich nicht sprechen, denn Massa war perfekt unterwegs, geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr und gewann sichere 13,2 Sekunden vor Fernando Alonso. Smedley: "Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen und es ist alles für uns gelaufen. Glock war sehr mutig, mit den Trockenreifen draußen zu bleiben. Tja." Echte Sieger klingen anders...