• 23.09.2010 11:45

  • von Roman Wittemeier

Singapur jubelt: "Es gibt kein Bier mehr..."

Wie Singapur den wirtschaftlichen Erfolg des Grand Prix bemisst: Designerläden ausverkauft, hohes Steueraufkommen am Flughafen und keine Biervorräte

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Singapur hat sich sofort beim Debut 2008 im Formel-1-Zirkus etabliert. Die Fans freuen sich über eine interessante Strecke und farbenfrohe Autos unter Flutlicht, die Verantwortlichen von Teams und beteiligten Partnern jubeln über die optimale kommerzielle Plattform, die sich im Rahmen des Nachtrennens in der asiatischen Metropole bietet.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Singapur ist die kleinste Republik in Südostasien: Der Große Preis lohnt sich

Es gibt noch einen weiteren Gewinner: Singapur selbst. "Nörgler gibt es überall, weil man sich zum Beispiel über die Behinderungen im Straßenverkehr aufregt", sagt Singapur-Streckenchef Michael Roche im Gespräch mit 'Autosport'. Er fügt allerdings hinzu: "Nach dem ersten Rennen hätte man jeden Taxifahrer fragen können, ob er stolz auf den Grand Prix sei. Alle hätten mit 'Ja' geantwortet. Jeder war einfach nur stolz - es war großartig."#w1#

"Der wirtschaftliche Erfolg des Rennens steht außer Zweifel, allein schon wegen der Ticketverkäufe", meint der Grand-Prix-Macher. "Hinzu kommt, dass alle Hotels, Restaurants und Bars bis morgens um fünf Uhr reichlich Betrieb haben. Dann noch die Läden: Die Regale von Dolce & Gabbana oder Prada sind leergeräumt. Am Montag nehmen die Steuerbehörden am Flughafen unfassbar viel Geld ein. Das ist alles fantastisch."

"Ich erinnere mich an eine Geschichte von vor zwei Jahren", so Roche voller Enthusiasmus weiter. "Unser größte örtliche Brauerei bekam am Sonntagabend von allen Bars der Stadt kurzfristige Bestellungen herein. Aber alle bekamen nur zu hören 'Wir haben kein Bier mehr!'. In diesem Moment dachte ich: 'Ja, wir haben es geschafft'." Roche ist sicher, dass sich der Grand Prix in Singapur trotz des erheblichen Aufwandes beim Aufbau und beim Ausleuchten der Strecke für den Stadtstaat lohnt.