• 10.05.2009 10:30

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Silberpfeile lernen Bescheidenheit

Die einst so stolzen Silberpfeile müssen in Barcelona kleinere Brötchen backen, sehen sich aber insgesamt auf dem richtigen Weg

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Lewis Hamilton 14., Heikki Kovalainen 18. - in der vorletzten Startreihe, nur vor dem Kundenteam Force India: Die Silberpfeile haben schon goldenere Zeiten erlebt als das gestrige Qualifying in Barcelona. Im praktisch benzinbereinigten Q2 fehlten Hamilton etwa acht Zehntelsekunden auf die Spitze.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh war schon vor Barcelona klar, dass es schwierig wird

Das ist zumindest schon deutlich weniger als noch im März: "Beim Wintertest hier waren wir zweieinhalb Sekunden hinten - eine Katastrophe", erinnert sich Teamchef Martin Whitmarsh. Und Mercedes-Sportchef Norbert Haug will zwar nicht von einem Erfolg sprechen, sagt aber klipp und klar: "Wenn Heikki in Q1 scheitert, ist das nicht schön, aber vor zwei Monaten wären wir hier wahrscheinlich noch ganz Letzter geworden."#w1#

"Unser Ziel ist, in weiteren zwei Monaten wieder Rennen zu gewinnen. Die Richtung stimmt", kündigt Haug an. Darüber, dass die Krise eher an McLaren als an Mercedes liegt, ist man sich im Lager der Silberpfeile ohnehin einig. Nicht einmal Whitmarsh streitet ab, dass sich seine Leute selbst an der Nase fassen müssen, denn: "Wir haben weiterhin einen sehr konkurrenzfähigen Motor und ein sehr gutes KERS. Da hat Mercedes-Benz sehr gute Arbeit geleistet."

Dass dieses Wochenende für Hamilton eine besonders schwierige Angelegenheit ist, kommt nicht wirklich überraschend, denn der Circuit de Catalunya beinhaltet sehr viele schnelle und mittelschnelle Kurven, in denen Anpressdruck gefragt ist. Trotz des nachgerüsteten Doppeldiffusors bleibt das die große Schwachstelle des MP4-24. Somit war schon vorher klar, dass es an diesem Wochenende unter normalen Umständen nicht gut laufen würde.

"Barcelona ist wahrscheinlich das schwierigste Rennen des Jahres für uns", sagt Whitmarsh. "Auf dieser Strecke ist Anpressdruck am wichtigsten, aber davon haben wir im Moment nicht genug. Insofern sind unsere Möglichkeiten hier eingeschränkt. Wenn wir noch einmal so einen Schritt machen wie seit den Wintertests, dann wäre das gut." Und: "Wir werden nicht nachlassen, bis wir wieder Rennen gewinnen, aber der Weg dorthin ist noch weit."