Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
"Silberpfeile" hoffen in Japan auf ersten Saisonsieg
Noch ist McLaren-Mercedes 2006 ohne Grand-Prix-Sieg, doch das soll sich in Suzuka ändern - Räikkönen und de la Rosa mögen die Strecke sehr
(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit 1996 könnte McLaren-Mercedes 2006 ohne Grand-Prix-Sieg bleiben, doch noch hat das britisch-deutsche Team zwei Chancen, eine derartige Blamage abzuwenden. Die erste davon steigt am kommenden Wochenende in Suzuka: Beim Grand Prix von Japan wollen Kimi Räikkönen und Pedro de la Rosa ihre Verbundenheit zur Strecke in ein tolles Resultat umsetzen.

© xpb.cc
Pedro de la Rosa wird auch in Japan als Rennfahrer zum Einsatz kommen
"Unser Speed beim Grand Prix von China am vergangenen Wochenende war gut genug für den Sieg", sagte Räikkönen. "Trotz meines Ausfalles sollten wir am kommenden Wochenende genauso stark sein. Der 'Suzuka Circuit' ist sehr abwechslungsreich und macht deshalb viel Spaß. Man fährt die ganze Runde am Limit, das ist einfach fantastisch. Es gibt hier nur eine Linie. Die erste Doppelkurve mit einem schnellen und dann einem langsamen Scheitelpunkt ist eine Schlüsselstelle. Wenn hier das Zusammenspiel von Gas und Bremse nicht passt, verliert man viel Zeit und erwischt in der folgenden S-Kurve nicht die optimale Linie."#w1#
Bremsen werden nicht stark beansprucht
"Suzuka", fuhr er fort, "ist die drittschnellste Strecke im Formel-1-Kalender. Die beste Gelegenheit zum Überholen bietet sich vor der Schikane am Ende der Runde, aber wie ich im letzten Jahr gezeigt habe, gibt es auch andere Möglichkeiten. Obwohl es in Suzuka viele Kurven gibt, werden die Bremsen nicht besonders stark beansprucht. Viele Kurven fährt man voll, in anderen genügt es, kurz vom Gas zu gehen oder die Bremse anzutippen. Vor keiner Kurve muss hart abgebremst werden."
De la Rosa fügte an: "Trotz des schwierigen Rennens und meines fünften Platzes in China war ich mit dem Auto sehr zufrieden und wir wollen auch in Japan eine gute Leistung zeigen. Suzuka ist einzigartig und meine Lieblingsstrecke. Ich bin drei Jahre in Japan Rennen gefahren, bevor ich in die Formel 1 kam, und ich habe hier ein paar gute Ergebnisse erzielt. Am nächsten Wochenende soll ein weiteres dazukommen", so der Spanier.
Hohe Belastung für die Reifen
Und weiter: "Die Belastung für die Reifen ist hier sehr hoch, das liegt an den vielen schnellen Kurven und auch am Belag. Deshalb fahren hier viele Teams mit einer Dreistoppstrategie. Bei den Testfahrten in der vorletzten Woche in Silverstone haben wir uns zusammen mit Michelin intensiv auf die Reifensituation in Suzuka vorbereitet. Die Kurven, die die Reifen am stärksten belasten, machen gleichzeitig den meisten Spaß, besonders 130R. Durch die Umbauten in den letzten Jahren wurde sie zwar entschärft, aber sie ist immer noch eine Herausforderung. Die Atmosphäre in Suzuka ist toll - die Fans sind sehr begeisterungsfähig und wir wollen ihnen ein spannendes Rennen bieten."
McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh will in Japan "das gute Ergebnis nachholen, dass uns am letzten Wochenende trotz unseres starken technischen Paketes entgangen ist. Das Team ist direkt von China nach Japan gereist. Suzuka ist eigentlich nicht bekannt für viele Überholmanöver, doch im letzten Jahr sahen wir gleich zwei der besten Überholvorgänge der Formel 1 in den letzten Jahren. Wie Kimi eingangs der letzten Runde an Giancarlo Fisichella vorbei zum Sieg fuhr, und wie Fernando Alonso in der Kurve 130R Michael Schumacher überholt hat, war wirklich beeindruckend. Hoffentlich ist der japanische Grand Prix an diesem Wochenende wieder so spannend."
Was die technischen Einstellungen angeht, verriet Whitmarsh nur: "Suzuka bietet nicht besonders viel Grip, deshalb fahren wir hier mit viel Abtrieb", gab er zu Protokoll. "Die Strecke ist die längste und drittschnellste im Kalender und sehr fordernd für Fahrer und Autos."
Haug hat schöne Erinnerungen an Suzuka
"Mit Suzuka verbinden alle im Team viele gute Erinnerungen", erklärte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, "an den Sieg von Kimi im letzten Jahr von Startplatz 17 aus und an die spannenden WM-Titelentscheidungen von 1998 und 1999, die jeweils beim Finale in Suzuka fielen. Die Streckenführung zählt zum Anspruchsvollsten, was die Formel 1 zu bieten hat, oft sorgt wechselndes Wetter für zusätzliche Herausforderungen und trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - ist Suzuka bei Fahrern und Teams ein sicherer Tipp für die Beliebtheitsskala."
"Die gesamte Formel-1-Belegschaft lebt in Suzuka für einmal im Jahr ganz anders als am letzten Wochenende in China dicht auf dicht - im engen Fahrerlager genauso wie am angrenzenden Circuit-Hotel. Es gibt kein Entkommen, für keinen, und wahrscheinlich kommt es auch deshalb gelegentlich schon vor den Rennen zu Karaoke-Vorführungen in ziemlich einmaligen Besetzungen", so der Deutsche. "Sportlich ist der Grand Prix von Japan eine der größten Herausforderungen aller 18 Rennen dieses Jahres. Das Layout der Strecke hat alles, von der ultraschnellen Kurve 130R bis zur langsamen Haarnadel. Ein Ergebnis wie im letzten Jahr ist unser Ziel, allerdings wollen wir diesmal dazu weiter vorne starten."

